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RCN
19.07.2025

Spannende erste RCN-Saisonhälfte

Die lange Sommerpause, rund zwei Monate, der Rundstrecken-Challenge Nürburgring 2025 (RCN) bietet Zeit genug einen kurzen Rückblick auf die erste Saisonhälfte zu werfen. Durchschnittlich rund 140 Teams traten zu den Veranstaltungen an. Es wurde wie in den Jahren zuvor spannender Motorsport in der beliebten Breitensportserie geboten, die leider auch den Abbruch einer Leistungsprüfung hinnehmen musste.

RCN Serienmanager Willi Hillebrand: „Wir können mit der Saisonhälfte zufrieden sein. Die Wetterbedingungen haben gepasst und die Starterfelder waren trotz der schwierigen Rahmenbedingungen recht gut. Der Abbruch bei den 24h war natürlich ärgerlich. Aber aufgrund des engen Zeitplans konnten wir nicht anders entscheiden.“

Erster RCN-Lauf: Luther/Schmickler siegten beim Auftakt

Die RCN feierte mit der Veranstaltung „Nordeifelpokal“ einen gelungenen Saisoneinstand. Zur Leistungsprüfung über die Distanz von 15 Runden auf der längeren Streckenvariante (Nordschleife + GP-Kurzanbindung) traten knapp 140 Teams an.

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Von Beginn an kämpften Michael Luther/Markus Schmickler (Barsbüttel/Bad Neuenahr, BMW M4 GT4) und Ralf Schall (Dornstadt, Porsche 991 GT3 Cup) um den ersten Gesamtsieg 2025. Am Ende hatte das Duo von Schmickler Performance die Nase vorn: „Ein optimaler Auftakt, die Piloten haben keinen Fehler gemacht.“ Der zweitplatzierte Schall war nicht unzufrieden. „Wahrscheinlich habe ich die falsche Taktik gewählt.“

Mario Fuchs (Grafschaft, Mitsubishi Lancer), der diesmal Unterstützung von Eugen Weber (Leutkirch) erhielt, fuhr auf Rang drei. „Ich habe meine Klasse gewonnen und stehe auf dem Podium, mehr war nicht möglich.“

Da die Klasse R2A mit 18 Teilnehmern die größte im Feld war, waren die Klassensieger automatisch die ersten Tabellenführer in der RCN 2025: Hagay Farran/Moran Gott (beide Israel, BMW G20 330i). „Wir sind schon in der letzten Saison zusammengefahren. In dieser Saison wollen wir um den Titel kämpfen.“

Zweiter RCN-Lauf: Doppelsieg Schmickler Performance

Auch bei der zweiten RCN-Veranstaltung, „Um die Westfalen-Trophy“, herrschte tolles Frühlingswetter in der Eifel. Zur Leistungsprüfung über die Distanz von 15 Runden auf der Nürburgring-Nordschleife gingen mehr als 130 Teams an den Start.

Von Beginn diktierten Luther/Markus Schmickler das Tempo und holten souverän den zweiten Saisonsieg. „Keine Probleme, alles hat funktioniert.“ Bei ihrem Saisondebüt fuhr das zweite Schmickler-Auto von Volker Wawer/Stefan Schmickler (Karlsruhe/Bad Neuenahr, Porsche Cayman) direkt auf Platz zwei. „Der erste Auftritt war schon recht gut.“ Platz drei für David Vogt (Waldfeucht, Opel Astra TCR), der erstmals aufs Podium fuhr. „Ein toller Erfolg und dazu der Klassensieg.“

Nit dem zweiten Klassenerfolg in der R2A verteidigten Farran/Gott die Tabellenführung. Punktgleich lagen die Klassensieger aus H3 und H4 auf Platz zwei: Lars Harbeck/Sven Markert (Berlin, BMW 320i) und Christian Frasch/Frederik Laarmann (Wendlingen/Bottrop, BMW 325i).

Es gab einen prominenten Starter. Kazuki Nakajima, ehemaliger Formel-1-Pilot und dreimaliger Sieger der 24h von Le Mans, arbeitet heute in leitender Position bei Toyota Gazoo Racing in Köln. Der Japaner fuhr mit einem Toyota Yaris GR einen Testeinsatz für die 24h. „Bei den tollen Bedingungen war es ein Vergnügen zu fahren. Der Test war vielversprechend und die Atmosphäre in der Breitensportserie beeindruckend gut.“

Dritter RCN-Lauf: Ralf Schall holte ersten Saisonsieg

Zum Ende der dritten RCN-Veranstaltung, „Preis der Schlossstadt Brühl“, wurde es noch einmal richtig spannend. Rund 150 Teilnehmer starteten bei der Leistungsprüfung auf der 25,378 Kilometer langen Streckenvariante des 24h-Rennens bei trockenen Bedingungen. Für den Nachmittag war Regen angesagt, der allerdings erst später einsetzte.

Viele Fahrer waren da bereits in der Schlussphase der Prüfung. Der von Anfang an führende Schall setzte auf Risiko, fuhr auf Slicks ins Ziel und gewann erstmals in dieser Saison. „Es hätte keine Runde länger dauern dürfen, dann wären die Trockenreifen ein großer Nachteil gewesen.“ Vogt, Sieger der Klasse RS3A, setzte auf die gleiche Taktik und wurde Zweiter. Die drittplatzierten Wawer/Stefan Schmickler wählten eine andere Herangehensweise und wechselten kurz vor Schluss auf Regenreifen. „Leider brachte das keinen entscheidenden Vorteil mehr.“

Mit dem dritten Sieg in der Klasse R2A bauten Farran/Gott ihre Tabellenführung aus. Die ersten Verfolger blieben Frasch/Laarmann nach dem dritten Saisonerfolg in der H4.

Vierter RCN-Lauf: Abbruch durch blockierte Boxeneinfahrt

Traditionell eröffnete die RCN das 24h-Rennwochenende. Doch bei tollen Wetterbedingungen stand die Veranstaltung unter keinem glücklichen Stern. Nach einer Stunde sorgte eine unglückliche Aktion für die Unterbrechung der Leistungsprüfung und dann für den endgültigen Abbruch.

Ein Teilnehmer hatte sich nach einem Dreher in der engen Boxengasseneinfahrt verkeilt. Da das Fahrzeug erst mit „schwerem Gerät“ geborgen werden konnte, musste die Einfahrt gesperrt werden, just zu dem Zeitpunkt, als die Teams der ersten Startgruppe zu ihrem Tankstopp an die Box fahren wollten. Die RCN-Organisatoren entschieden sich für den Abbruch, da der eng getaktete Zeitplan eine sinnvolle Wiederaufnahme der Leistungsprüfung unmöglich machte. Da nur eine geringe Distanz zurückgelegt wurde, gab es nur eine Pokalwertung in den Klassen. Es wurden auch keine Punkte für die Meisterschaft vergeben.

Fahrer Andreas Schwelgien nach der Veranstaltung: „Es war zwar traurig nur so wenig zu fahren, aber die Entscheidung war alternativlos und hat ein größeres Chaos verhindert.“
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