Die noch leicht feuchte Strecke zu Rennbeginn erhöhte den Druck auf die beiden Titelkandidaten zusätzlich. Alessandro Ghiretti startete aus der ersten Reihe, Konkurrent und Tabellenführer Robert de Haan direkt dahinter. Während der Niederländer perfekt von der Linie wegkam und zügig zwei Positionen gutmachte, verpatzte der Franzose den Sprint zur ersten Kurve. In Bedrängnis führte Ghiretti ein Überholmanöver weit außerhalb der Streckenbegrenzung aus – und musste auf Anweisung der Rennleitung die zweite Position wenig später an De Haan zurückgeben.
Flynt Schuring, der aus der Pole-Position gestartet war, entschied sich dagegen für die Flucht nach vorne. Der 19 Jahre alte Niederländer aus dem Talent Pool des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland fuhr dem Feld schnell um fast fünf Sekunden davon. Die Verfolgergruppe hatte sich zunächst sortiert. Alessandro Ghiretti hing mit Respektabstand hinter Robert de Haan auf dem dritten Rang fest.
Dies ging solange gut, bis die beiden Schumacher CLRT-Teamkollegen Schuring und Ghiretti in der letzten Runde ein Taktikmanöver einleiteten: Der Führende verlangsamte deutlich und ließ die beiden Verfolger aufschließen. In einer Bremszone versuchten Schuring und Ghiretti gemeinsam, De Haan auszutricksen. Dabei kollidierten alle drei Cup-Neunelfer leicht. Während sich Schuring drehte und Ghiretti an Schwung verlor, ging De Haan aus der Situation als lachender Dritter hervor. Knapp zwei Minuten später fuhr er als Sieger vor Ghiretti über die Ziellinie.
Im internationalen Porsche Mobil 1 Supercup hatte er das Titelduell gegen Alessandro Ghiretti verloren. Im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland gelang Robert de Haan die Revanche. „Mein Start klappte super. Danach war eigentlich alles geklärt. Ich weiß nicht genau, was Flynt und Alessandro am Ende vorhatten. Auf jeden Fall hat es nicht funktioniert“, kommentierte der Niederländer trocken das Finale.
Natürlich beschäftigte der Dreikampf zwischen De Haan, Ghiretti und Schuring die Sportkommissare. Sie sahen aber keine Veranlassung, am Ausgang etwas zu ändern. Unstrittig blieb auch der dritte Rang von Ariel Levi. Der Israeli aus dem Team GP Elite setzte sich knapp gegen den Bayern Alexander Tauscher (Target) durch. Dahinter folgten Keagan Masters aus Südafrika (Proton Huber Competition) und Porsche-Junior Theo Oeverhaus aus Osnabrück (Bonk Motorsport).
Der Sieg in der ProAm-Wertung ging an Ahmad Alshehab aus Kuwait, der einen Porsche 911 GT3 Cup für das Team [a-workx] by Porsche Paderborn gelenkt hat. Michael Essmann (Team75 Bernhard) wurde als Zweiter gewertet, Sören Spreng (GP Elite) als Dritter. Als ProAm-Champion stand Michael Schrey (Bonk Motorsport) bereits vor dem Start fest.
Mit seinem neunten Klassensieg der Saison bestätigte der bereits als Rookie-Champion feststehende Sacha Norden (Proton Huber Competition) seine Dominanz in der Wertung der Carrera-Cup-Einsteiger. „Das war ein wirklich cooles Jahr“, blickte der 24 Jahre alte Niederländer auf 2025 zurück. Der Brasilianer Matheus Ferreira (Target) wurde Zweiter vor Nick Ho. Der für das Team GP Elite startende Niederländer bestritt erst sein zweites Rennen im deutschen Carrera Cup.
In der Jahreswertung der Teams setzte sich Schumacher CLRT aus Frankreich gegen die bayerische Mannschaft Proton Huber Competition und GP Elite aus den Niederlanden durch.
Die Siegerpokale im Finale überreichte unter anderem Thomas Illner, Chief Operating Officer Porsche Deutschland. „Das ist Motorsport, wie wir es vom Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland gewohnt sind: Spannung bis zur letzten Sekunde – was Besseres hätten wir uns nicht wünschen können“, lobte er. Und Thorsten Rückert, Projektleiter Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland ergänzte: „Mein herzlicher Glückwunsch geht an die vier Champions der einzelnen Kategorien. Ich freue mich jetzt schon auf die Saison 2026 in unserem Markenpokal, dann mit dem neuen Porsche 911 Cup.“
Die Champions der Saison 2025
- Fahrer: Robert de Haan (NLD), Proton Huber Competition
- Teams: Schumacher CLRT (FRA)
- ProAm: Michael Schrey (DEU), Bonk Motorsport
- Rookie: Sacha Norden (NLD), Proton Huber Competition





