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Sportwagen Allgemein
08.05.2018

IMSA SportsCar Championship: Zweiter Saisonsieg für 911 RSR

Mit seinem zweiten Saisonsieg hat Porsche in Mid-Ohio die Führung in der IMSA SportsCar Championship übernommen. In einem Herzschlagfinale siegten Laurens Vanthoor (BE) und Earl Bamber (NZ) mit dem 510 PS starken Porsche 911 RSR am Sonntag auf dem Mid-Ohio Sports Car Course und feierten beim bisher spannendsten Rennen der Saison ihren ersten gemeinsamen Rennerfolg in den USA. Nach 118 Runden auf der 3,634 Kilometer langen Traditionsrennstrecke im Mittleren Westen betrug ihr Vorsprung in der Klasse GTLM 1,673 Sekunden. Für das Porsche GT Team war es im vierten Saisonrennen bereits der zweite Sieg in der bedeutendsten Sportwagenrennserie Nordamerikas. Im März hatten Patrick Pilet (FR) und Nick Tandy (GB), die in Mid-Ohio nach langer Führung als Sechste ins Ziel kamen, mit dem 911 RSR den Zwölfstundenklassiker in Sebring gewonnen.

Es war das erste Rennen der IMSA SportsCar Championship in Mid-Ohio. Dass der 911 RSR mit der Startnummer 912 diese Premiere gewinnen konnte, lag an der konzentrierten und zielgerichteten Arbeit der Fahrer und des Teams vom ersten Training an. Auf Erfahrungswerte für Fahrzeugabstimmung und Reifenwahl konnten sie nämlich nicht zurückgreifen, denn als das Porsche GT Team Mitte April zu einem Test an der Rennstrecke in der Nähe von Lexington anrückte, spielte das Wetter verrückt: Am ersten Tag schneite es, am zweiten war der Schnee zwar weg, die Temperaturen pendelten trotzdem immer noch um den Gefrierpunkt. Am Renntag jedoch schien die Sonne, und die vielen Fans, die es sich auf den Wiesen rund um die Strecke gemütlich machten, freuten sich über sommerliche 23 Grad Celsius.

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Trotzdem hat das Team alles in Rekordzeit auf den Punkt gebracht. Laurens Vanthoor und Earl Bamber fuhren in allen drei freien Trainings die schnellste Zeit. Im Qualifying stellte Nick Tandy den 911 RSR mit der Startnummer 911 in die erste Reihe der Klasse GTLM und kam im Rennen am besten weg: Nach der ersten Runde lag er vorne, in seinem Windschatten Earl Bamber, der gleich zwei Positionen gut gemacht hatte. Im Formationsflug umrundete das Spitzenduo den anspruchsvollen Kurs, hielt seine starken Verfolger sicher auf Distanz. Nach dem ersten Boxenstopp übernahm Laurens Vanthoor die Führung. Während Patrick Pilet mit seinem zweiten Reifensatz das von der Spitzengruppe vorgelegte Tempo nicht mehr mitgehen konnte, blieb der Belgier vorne.

Die Schlussphase des Rennens war die spannendste der Saison und nichts für schwache Nerven: 20 Minuten vor dem Ziel lag Laurens Vanthoor 3,879 Sekunden vor dem BMW, der erst lange nach seinen Konkurrenten an der Box war und sich deshalb mit entsprechend frischen Reifen auf die Verfolgung des Spitzenreiters machte. Als noch 15 Minuten zu fahren waren, führte der Porsche-Pilot noch mit 3,587 Sekunden. Zehn Minuten vor dem Ziel waren es noch 2,329 Sekunden, und fünf Minuten später war sein Vorsprung noch weiter zusammengeschmolzen – auf nur noch 1,393 Sekunden. Doch Laurens Vanthoor im 911 RSR hielt dem enormen Druck stand und gab den Sieg nicht mehr aus der Hand. 

Beim Rennen in Detroit am 2. Juni ist die Klasse GTLM nicht am Start. Der nächste Lauf der IMSA SportsCar Championship mit Beteiligung des Porsche GT Teams ist am 1. Juli der Sechsstundenklassiker in Watkins Glen im US-Bundesstaat New York.
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