Samstag, 20. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
FIA WTCC
09.06.2016

WM-Halbzeit für Citroën in der WTCC

Das sechste Rennwochenende der FIA-Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC 2016 findet vom 10. bis 12. Juni in Moskau statt und markiert gleichzeitig das Ende der ersten Saisonhälfte. Das Team Citroën Total möchte nach den beiden Siegen zuletzt am Nürburgring die Führungen in der Fahrer- und in der Herstellerwertung mit den Piloten José María López und Yvan Muller ausbauen. Muller hofft, auf dem Moscow Raceway, auf dem er 2015 gewann, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Das Nürburgring-Wochenende Ende Mai war das Highlight der WTCC-Saison. Citroën-Pilot José María López meisterte die Herausforderung „Grüne Hölle“ am besten und erreichte dank zweier Siege die Maximalpunktzahl. Sein Vorsprung in der Fahrerwertung beträgt mittlerweile 69 Punkte auf seinen ersten Verfolger. Unabhängig davon, was in Russland passiert, kann sich López als „Halbzeit-Meister“ feiern lassen. Auch der Vorsprung in der Herstellerwertung beträgt 69 Zähler, allerdings ist dieses Polster enger als jenes in der Fahrerwertung, denn ein Hersteller kann im Optimalfall 105 Punkte an einem Wochenende holen.

Anzeige
„Mein Hauptziel in Moskau ist, beide Rennen in den Punkterängen zu beenden. Das ist mir auf dem Moscow Raceway bisher noch nicht gelungen“, so José María López. „Es ist kein einfacher Kurs, denn er ist sehr langsam und die Oberfläche ist sehr uneben. Die Reifen werden stark beansprucht. Man kämpft die ganze Zeit mit Untersteuern. Es gibt einige Überholmöglichkeiten – das wird besonders im Rennen mit der umgekehrten Startreihenfolge interessant. Ich befinde mich in der Meisterschaft in einer sehr guten Situation. Dennoch werde ich mich nicht zurücklehnen. Das liegt nicht in meiner Natur. Ich bin so motiviert wie eh und je. Allerdings werde ich auch nicht mehr unbedingt volles Risiko gehen.“

2015 war Yvan Muller der große Star des Moskau-Wochenendes. Erst holte sich der Franzose die Pole-Position, anschließend gewann er das erste Rennen und fuhr dabei die schnellste Rennrunde. Muller wertet diesen Erfolg als gutes Omen für seinen ersten Sieg in der Saison 2016: „Der Kurs in Moskau passt perfekt zur WTCC. Nach Kurve 14 gibt es eine lange Gerade, auf der wir rund 240 km/h erreichen. Dort kann man gut überholen. Wenn das nicht klappt, hat man eine weitere Möglichkeit in der ersten Kurve. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Ich denke, dass wir gute Chancen haben, vorn mit dabei zu sein. Persönlich wünsche ich mir, endlich wieder auf dem Podium zu stehen. Meine größten Bedenken gelten allerdings wieder dem Handicapgewicht. Unsere Autos sind schwerer als die unserer Rivalen.“ Wegen der Erfolge in Ungarn, Marokko und in Deutschland haben die Citroën C-Elysée WTCC 80 Kilogramm Extragewicht an Bord.

Als bisher erfolgreichster Hersteller beim MAC3-Teamzeitfahren wird Citroën seine Strategie in Moskau ändern: José María López und Yvan Muller werden nicht mehr wie an den ersten fünf Rennwochenenden von Mehdi Bennani ergänzt, sondern von Tom Chilton. Der Brite hat sich mittlerweile an den Citroën C-Elysée WTCC gewöhnt und zuletzt am Nürburgring mit zwei Podesträngen sein bisher bestes Saisonergebnis erzielt.
Anzeige