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ADAC GT Masters
16.08.2011

Sieg für MRS bei den ADAC GT Masters

Mit dem Ziel um die Podestplätze mitfahren zu können, war das MRS-Team am vergangenen Wochenende zum Red Bull Ring in Spielberg, Österreich, gereist. Mit einem Porsche 997 GT3 R im Gepäck, wollte das Team aus Lonsee bei Ulm einen Gaststart bei den ADAC GT Masters absolvieren. Dass es zu einem dominanten Sieg reichen sollte, hatte wohl niemand auf dem Plan.

Die beiden ehemaligen MRS Supercup Piloten Christian Engelhart und Norbert Siedler teilten sich die Lenkradarbeit und konnten sich, obwohl beide über keinerlei Erfahrung mit dem GT3 R verfügten, bereits in den freien Trainingssitzungen in den Top10 behaupten. Das Team hat das Auto während des Wochenendes ständig weiter verbessert und immer besser auf die Michelin Pneus abgestimmt. Beim Qualifying war dann das Zusatzgewicht von 45 Kg, ein kleines Willkommensgeschenk an die Gaststarter, deutlich spürbar. Gerade in der Bergauf Passage, bei der es rein auf die Motorleistung ankommt, verlor der blaue MRS Renner bis zu 3/10 sec. auf die Konkurrenz. So reichte es am Ende für Christian Engelhart zu einem 6. Startplatz mit einem Rückstand von 4/10 sec. auf die Spitze, bei Norbert Siedler zu einem 10. Rang und einem Rückstand von 6/10 sec. Unter Berücksichtigung des Zusatzgewichtes dennoch eine sehr starke Leistung.

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Das Samstags Rennen wurde bei noch trockener Strecke aber leichtem Nieselregen gestartet, so dass nahezu alle 40 Traumsportwagen auf den profillosen Slicks ins Rennen gingen. Christian Engelhart konnte sich gleich beim Start auf die zweite Position katapultieren und übernahm sogar nach einer Runde die Führung vor den Gebrüdern Stuck. Als sich dann einen Umlauf später der Stuck Lamborghini von der Strecke drehte, war Engelhart bereits auf und davon und ließ den Verfolgern keine Chance.

Perfekte Strategie im ersten Rennen Nach rund zwanzig Minuten wurde der Regen dann immer stärker und die Fahrbahn war komplett nass. Obwohl bereits einige Konkurrenten vor dem obligatorischem Pflichtboxenstopp, der in einem gewissen Zeitfenster absolviert werden musste, die Box aufsuchten um Regenreifen auszufassen, blieb Engelhart mit Slicks auf der nassen Strecke und diktierte das Tempo. Mit Rundenzeiten die mehrere Sekunden schneller als jene der Konkurrenz waren, baute er unter schwierigsten Bedingungen den Vorsprung immer weiter aus. Exakt mit Öffnung des Zeitfensters für den obligatorischen Boxenstopp, steuerte Engelhart die MRS Box an und konnte so den Fahrerwechsel mit dem Wechsel auf Regenreifen kombinieren. Nach einem perfekten Boxenstopp der MRS-Crew ging nun Norbert Siedler auf die Strecke und konnte einen Vorsprung von rund 20 Sekunden bis ins Ziel „verwalten“. Zwar wurde es bei zahlreichen Überrundungsmanövern hier und da nochmal kritisch, Siedler behielt jedoch die Nerven und bescherte dem Team MRS den ersten Sieg bei den ADAC GT Masters im ersten Rennen. Auch für die Marke Porsche war dies der erste Sieg in der laufenden Saison.

Nach Kollision im zweiten Rennen dennoch Rang 9 und bester Porsche Bei hervorragendem Sommerwetter erwischte MRS Startfahrer, Nobert Siedler in Rennen2 am Sonntag einen sehr guten Start und konnte sich nach wenigen Runden auf Platz sieben in der Spitzengruppe festsetzen. Zwar konnte er mühelos das Tempo an der Spitze mitgehen, zum Überholen boten sich jedoch nur wenige Chancen. Von Platz 10 gestartet übergab Norbert Siedler auf Platz fünf liegend, nach dreißig Minuten das Cockpit an Christian Engelhart. Nach einem abermals perfekten Boxenstopp hatte Engelhart jedoch gleich ein Riesenpech. Beim Versuch einen SLS Mercedes zu überholen wurde er von diesem getroffen, was einen Dreher zur Folge hatte. Engelhart fiel bis auf Position 13 zurück, konnte sich jedoch mit einer beherzten Fahrt am Ende bis auf den neunten Rang nach vorn kämpfen. Immerhin beendete das MRS Team auch dieses Rennen als bester Porsche.

Christian Engelhart: „Der Sieg am Samstag war einfach nur genial, es war sehr schwierig mit den Slicks im Regen, das Auto war jedoch sensationell gut zu fahren. Dazu das perfekte Timing beim Boxenstopp, da hat alles gepasst. Der Crash am Sonntag war unnötig, dadurch sind wir um einen Platz auf dem Podest gebracht worden. Dennoch ist ein neunter Rang bei 40 Startern ein absolut gutes Ergebnis, dieses Wochenende macht Lust auf mehr.“

Norbert Siedler: „Ich freue mich sehr hier vor heimischer Kulisse gewonnen zu haben, den Grundstein hat Christian mit seiner guten Leistung im Regen gelegt. Es war in meinem Stint teilweise noch etwas haarig, beim Überrunden wurde es hier und da schon mal eng. Ich habe gar nicht gewusst mit welchem Vorsprung ich führte, das habe ich erst über Funk erfahren.
Der Start am Sonntag war gut, ich konnte mich bis zum Boxenstopp auf Platz fünf nach vorn arbeiten. Leider hat Christian dann gleich nach dem Stopp einen kleinen Unfall gehabt, der uns zurückgeworfen hat. Da wäre sicher noch mehr drin gewesen. Das ganze Team hat am Wochenende eine perfekten Job gemacht, da hat alles gepasst.“

Karsten Molitor: „Wie im Vorfeld angekündigt, sind wir nach Spielberg gereist, um zu zeigen was wir können und was in dem Auto steckt. Das wir gleich das erste Rennen gewinnen, damit haben wir nicht gerechnet. Im Qualifying hatten wir ein wenig Sorgen mit dem Zusatzgewicht was jeder Gaststarter bekommt, das hat uns die entscheidenden Zehntel gekostet. Dennoch waren wir mit den Ergebnissen ganz zufrieden. Christian hat mit den Slicks im Regen wirklich eine sensationelle Leistung gezeigt, teilweise war er bis zu drei Sekunden schneller als alle anderen. Der Boxenstopp und vor allem Timing und Strategie waren der Schlüssel zum Sieg, da hat bis auf die Sekunde alles gepasst. Norbert hatte es dann mit schlechter Sicht und schwierigen Überrundungsmanövern zu tun, als klar war, dass da nichts mehr anbrennt hat er ein wenig Risiko rausgenommen.

Nicht dass wir für Sonntag das gleiche erwartet hätten, sind wir dennoch ein wenig enttäuscht. Nach einem sehr guten Stint von Norbert wurde Christian ohne sein Verschulden in eine Kollision verwickelt. Dadurch haben wir eine gute Chance zu einem Podestplatz verloren. Das war ein ganz normaler Rennunfall der immer passieren kann, wir geben hierfür niemandem die Schuld.

Damit haben wir unser Ziel mehr als erreicht und gezeigt was in unserem Team und in dem Auto steckt. Wir wissen heute noch nicht, ob wir in dieser Saison einen weiteren Einsatz bei den GT Masters absolvieren, für 2012 könnte diese attraktive Rennserie jedoch sehr interessant für uns sein. Mein Dank nochmal an alle, die an diesem Projekt beteiligt waren, egal ob am Schreibtisch oder in der Box hat jeder seinen Beitrag dazu geleistet.“
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