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VLN
24.06.2016

Das neue Cup Auto – der GT86 CS-Cup steht vor Debüt

Beim vierten Saisonlauf des TMG GT86 Cup am 25. Juni kommt erstmals das von der TOYOTA Motorsport GmbH (TMG) in Köln umfangreich weiterentwickelte Cup-Auto offiziell zum Einsatz. Nico Ehlert, Principal Engineer Kundenmotorsport bei TMG, erklärt im Interview die Gründe für die Entwicklung des Autos und die neuen technischen Feinheiten.

Herr Ehlert, TMG hat für das bewährte Cup-Auto GT86 CS-V3 ein umfangreiches technisches Upgrade entwickelt. Was waren die Gründe für diese Entscheidung?
„Wir wollen uns im Kundensport breiter aufstellen und ein attraktives Auto anbieten, das auch in anderen Serien außerhalb unseres erfolgreichen TMG GT86 Cup einsetzbar ist. Gleichzeitig heben wir damit unseren Markenpokal nochmal auf ein höheres Niveau und bieten unseren Startern dort neue Anreize.”

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Ist diese Entwicklung ein Hinweis darauf, dass der TMG GT86 Cup über 2016 hinaus fortgesetzt wird?
„Es ist zumindest ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, auch wenn im Moment noch nichts endgültig entschieden ist. Ich halte das aber für den logischen Schritt und bin durchaus guter Dinge. TMG wird, wie es bei uns üblich ist, möglichst frühzeitig seine Planung für die nächste Saison bekannt geben, um allen Teams Planungssicherheit zu geben.”

Worauf haben Sie bei der Entwicklung des Autos besonderen Wert gelegt?
„Ganz einfach gesagt waren das drei Schwerpunkte: Kosten, Handling, Performance!”

Und das heißt was?
„Erstens wollten wir kein komplett neues Auto, sondern ein Upgrade, dass es unseren Kunden ermöglicht, ihre bereits vorhandenen Rennautos einfach nachzurüsten. Zudem haben wir es geschafft, durch neue Produktionsabläufe unfallkritische Bereiche wie etwa die Bremskühlung, das bei einem Crash schnell zerstört werden kann, nicht nur qualitativ zu verbessern, sondern künftig auch günstiger anbieten zu können. Zuletzt haben wir beim Handling viel Wert auf ein neutrales Fahrverhalten des Autos gelegt. Es ermöglicht wirklich jedem Fahrer, schnell und sicher über die Runden zu kommen und das Auto auf seine ganz speziellen Vorlieben hin abstimmen zu können.”

Bleibt der für einen Rennfahrer wohl wichtigste Punkt, die Performance?
„Das neue Aerodynamik-Paket mit Frontlippe, Seitenschweller und dem großen Heckflügel ist ja unübersehbar und ermöglich noch schnelleren Kurvenspeed. Mit einer neuen Airbox haben wir die Luftzufuhr zum Motor vor allem im hohen Drehzahlbereich optimiert. In Kombination mit dem neuen Motormapping bringt das einen Leistungszuwachs auf jetzt 214 PS. Gleichzeitig wurde die Kupplung verbessert und das Getriebe neu übersetzt.”

Und eine Diät gab es für die Rennversion des GT86 auch noch?
„Ja, das neue Auto ist rund 80 Kilogramm leichter geworden. Wir verzichten jetzt beispielsweise auf Serienbauteile wie das Handbremssystem und den Heizungskühler. Die Seitenscheiben aus Glas wurden durch leichtere Lexan-Scheiben ersetzt.”

Das heißt, wer im TMG GT86 Cup künftig Rennen gewinnen will, muss sein Auto umrüsten?
„Ja, unbedingt. Unsere Tests und Simulationen lassen erwarten, dass die Rundenzeiten mit dem neuen Auto ungefähr zehn Sekunden unter den jetzt gefahrenen Zeiten liegen werden. Gleichzeitig fährt das Auto stabiler und sicherer. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Kunden mit diesem Rennwagen noch mehr Fahrspaß haben werden.”

Seit 2012 startet der TMG GT86 Cup im Rahmen VLN und hat sich als fester Bestandteil der beliebten Langstreckenmeisterschaft etabliert. Der Markenpokal bietet ambitionierten Amateur-Rennfahrern nicht nur ein exzellentes Preis-Leistungs-Paket, sondern zudem ein professionelles Umfeld mit umfassendem Vor-Ort-Service, ein perfekt auf die Nordschleife abgestimmtes zuverlässiges Rennauto sowie eine aus aus Preisgeld und Sachpreisen bestehende Gesamtdotierung in Höhe von 60.000 Euro. Interessierte Teams und Fahrer finden detaillierte Informationen rund um den TMG GT86 Cup auf der Homepage der Rennserie unter www.gt86-cup.com.
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