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Rallye WM
18.05.2016

VW vor spannungsgeladenem Rallye-WM-Lauf in Portugal

Aussicht auf ein Gänsehaut-Erlebnis – Volkswagen reist mit guten Erinnerungen zur Rallye Portugal. Beim fünften Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vom 19. bis 22. Mai 2016 sind Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (FR/FR), Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FI/FI) und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (NO/NO) mit dem Polo R WRC seit 2013 ungeschlagen. Im vergangenen Jahr gelang Volkswagen an gleicher Stelle als erstem Hersteller mit einem Dreifachsieg in der Gesamtwertung und bei der Powerstage zudem die maximal mögliche Punktausbeute von 122 Zählern.

Doch abseits aller Zahlenspiele liefern den Extrakick Adrenalin im Norden Portugals traditionell die frenetisch feiernden Fans – allen voran an der berühmt-berüchtigten Sprungkuppe der „Fafe“-Wertungsprüfung, die mehrere zehntausend Fans jährlich in ein wahres Rallye-Festival verwandeln.

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„Dreifachsieg im Vorjahr, dazu die drei Bestzeiten auf der Powerstage – vor einem Jahr haben wir in Portugal die bislang erfolgreichste Rallye mit dem Polo R WRC gefeiert“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Maximale Punktausbeute ist in der Rallye-WM alles andere als selbstverständlich – und wie spannend die Rallyes sind, hat diese Saison bereits eindrucksvoll gezeigt, zuletzt in Argentinien. Ich bin mir sicher, dass auch die Rallye Portugal ein WM-Lauf mit packenden Positionskämpfen von allen vier Herstellern wird. Das wäre auch den unzähligen begeisterten Fans zu gönnen, die diese Rallye zu etwas Außergewöhnlichem machen.“

Spannung garantiert: alle Top-Teams beim Europa-Schotterauftakt am Start

Eine harte, trockene Lehm-Oberfläche, darüber loser Sand – die Rallye Portugal bietet rund um Porto einen herausfordernden Mix für die Piloten. Die Faustformel zur Beschaffenheit der Strecke: Ist es trocken, profitieren die später startenden World Rally Cars, weil der lose Sand von der Strecke gefegt wird und das Griplevel steigt. Regnet es, sind dagegen die frühen Startplätze bevorteilt. So oder so, Volkswagen kann aufgrund des aktuellen WM-Standes in Portugal auf eine gute Verteilung der Startpositionen blicken. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia eröffnen als WM-Führende die Route, Andreas Mikkelsen/Anders Jæger gehen als Vierte, Vorjahressieger Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila als Sechste auf die Strecke.

Das belebt auch den engen Vierkampf um Platz zwei in der Fahrer- und Beifahrer-Wertung: Neben Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ, Hyundai), die diesen Platz derzeit innehaben, machen sich auch Mads Østberg/Ola Fløene (N/N, M-Sport-Ford), Andreas Mikkelsen/Anders Jæger sowie Dani Sordo/Marc Martí (E/E, Hyundai) Hoffnungen auf die Rolle des besten Verfolgers. Derzeit trennen diese vier Paarungen nur 13 WM-Zähler. Besondere Spannung verspricht bei dieser Rallye auch die Rückkehr von Konkurrent Citröen, die in Portugal ihr Schotter-Debüt 2016 geben. Denn sie haben mit Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL) nicht nur eine schnelle Fahrerpaarung, sondern auf den ersten Blick auch eine optimale Startposition. Und auch auf eine Wiederholung des Duells von Argentinien Ogier vs. Paddon, die diesmal beide von vorn starten, dürfen sich die Fans freuen.

Macht es noch einmal: Route nahezu identisch zum Vorjahr

361,48 Kilometer identisch, 6,52 Kilometer neu – die Route der Rallye Portugal 2016 entspricht zu 98,23 Prozent jener der 2015er-Ausgabe. Die Neuerungen sind schnell zusammengefasst: Neben der neu ins Programm genommenen Zuschauerprüfung „Porto Street Stage“, die mit 1,85 Kilometern Länge zweimal befahren wird, sind auch die abschließenden 1,41 Kilometer der insgesamt 22,47 Kilometer langen Prüfung „Vieira do Minho“ zwischen monumentalen Felsen, ebenfalls in zwei Durchgängen ausgetragen, neu. Alle anderen 15 Wertungsprüfungen entsprechen voll und ganz ihren Pendants aus dem Vorjahr. Darunter sind wahre Klassiker: Neben der 27,44 Kilometer langen „Ponte de Lima“ bildet die Prüfung „Amarante“ mit 37,67 Kilometern gegen die Uhr die längste der Rallye. Besonders zuschauerfreundlich: die Wertungsprüfung auf dem Rallycross-Kurs „Lousada“. Krönender Abschluss ist am Sonntag die spektakuläre „Fafe“-Wertungsprüfung über 11,19 Kilometer, die auch den Höhepunkt als live im TV gezeigte Powerstage bildet.

„Fafe“ und die Fans – das besondere Highlight der Rallye Portugal

Die Hänge gesäumt von mehr als 80.000 Fans, nur riesige Windräder bieten etwas Schatten, und dazu eine – wenn nicht sogar die – berühmt-berüchtigte Sprungkuppe der Rallye-WM: Die Wertungsprüfung „Fafe“ liefert die ikonischen Bilder der Rallye Portugal. An kaum einem anderen Ort versammeln sich derart viele Anhänger des Drifts, kaum ein anderes Schotter-Geschlängel in der Rallye-WM lässt die Herzen von Rallye-Fahrern und -Beifahrern höherschlagen. Nicht ohne Grund bildet die 11,19 Kilometer lange Prüfung auch die abschließende sogenannte Powerstage, auf der Zusatzpunkte für die besten drei Fahrer/Beifahrer-Duos vergeben werden.

Besser geht’s nicht – Super-Hattrick 2015 als Motivation für 2016

Dreifachsieg durch Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene sowie ein Dreifacherfolg auf der Powerstage in der Reihenfolge Ogier – Latvala – Mikkelsen: Mehr Punkte kann man mit drei eingesetzten Fahrzeugen nicht einfahren. Dieses Optimum erreichte Volkswagen als erster Hersteller in der Rallye-WM bei der Rallye Portugal 2015. Eine schöne Erinnerung, die als Extramotivation für das Jahr 2016 dient.
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