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Rallye WM
03.07.2016

Rallye Deutschland setzt Maßstäbe beim Umweltschutz

Zur einzigartigen Faszination der ADAC Rallye Deutschland tragen auch die abwechslungsreichen Naturkulissen bei, in denen das Motorsport-Highlight stattfindet – von den südlichen Ausläufern der Eifel über die Weinberge der Moselgegend bis hin zu den Höhenzügen zwischen Pfalz und Saarland. Entsprechend verantwortungsbewusst setzt sich der ADAC für den Erhalt einer intakten Natur in der Rallye-Region ein.

Bereits seit Jahren beweist der deutsche Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft, dass sich Umweltverträglichkeit und Motorsport auf höchstem Niveau vereinbaren lassen. Das übergeordnete Ziel ist es, dass die Natur in der Rallye-Region nach der Veranstaltung so intakt sein soll wie zuvor. Um dies auch 2016 zu erreichen, setzt das Umweltkonzept des ADAC auf unterschiedlichen Ebenen an.

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Umweltexperten im Planungsteam

Eine der ersten Aufgaben vor jeder ADAC Rallye Deutschland ist die Erörterung von möglichen Strecken und Wertungsprüfungen. Zum Planungsteam von Rallye-Leiter Alfred Rommelfanger gehört dabei auch ein Gremium mit Umweltexperten. Sie überprüfen mögliche Strecken, Zuschauerbereiche und Parkplätze nach strengen Umweltkriterien. Im Dialog der Planer – sowie im Austausch mit den zuständigen Ämtern und Behörden der Rallye-Region – wird die Rallye dabei permanent weiterentwickelt. Dokumentiert wird die Umweltverträglichkeit der Planungen schließlich im offiziellen Genehmigungsantrag, dem Basisdokument zur Durchführung der Rallye. Die ADAC Rallye Deutschland erfüllt auch 2016 wieder alle darin enthaltenen Umweltauflagen. Nach der Großveranstaltung sind die Umweltexperten des ADAC erneut im Einsatz, um eine abschließende Umweltbeurteilung abzugeben, welche wiederum in die Planungen für die kommenden Veranstaltungen einfließt.

Besonderer Schutz für Fauna-Flora-Habitate

Auf den 18 Wertungsprüfungen (WP) der diesjährigen ADAC Rallye Deutschland werden Weltmeister Sébastien Ogier und die anderen WRC-Stars über 300 WP-Kilometer absolvieren. Höchsten Schutz genießen dabei Passagen in Gebieten, für welche die EU-Richtlinie „Fauna-Flora-Habitat“ gilt. Hier sind gesonderte Gutachten notwendig, um nachzuweisen, dass keine Beeinträchtigungen für die Natur auftreten. Für diese Bereiche, wie sie etwa auf dem Truppenübungsplatz Baumholder zu finden sind, ergreift der ADAC besondere Maßnahmen – zum Beispiel die Ausweisung von „No-Go-Areas“. Auf das Einhalten des Betretungsverbots wird von den Sicherheitskräften der ADAC Rallye Deutschland strikt geachtet.

Hohe Bedeutung von Wasser- und Bodenschutz

Im Umweltkonzept der ADAC Rallye Deutschland spielt der Schutz von Gewässern und Böden eine zentrale Rolle. Zahlreiche Rallye-Areale befinden sich in der Nähe von Flüssen – so auch der Servicepark Trier. Die Fläche, in der die Teams ihre Fahrzeuge warten und reparieren, grenzt direkt an die Mosel. Das Reglement der ADAC Rallye Deutschland macht daher detaillierte Vorschriften zum Wasser- und Bodenschutz im Servicepark. Unter anderem ist das Waschen der Fahrzeuge nur auf einem besonders abgesicherten Waschplatz gestattet. Bei allen Arbeiten an den Fahrzeugen müssen zudem flüssigkeitsundurchlässige Unterlagen verwendet werden. Für kritische Substanzen wie Altöl oder Bremsflüssigkeiten gelten spezielle Entsorgungsvorschriften. Darüber hinaus müssen alle Behälter mit Flüssigkeiten exakt deklariert sein. Sind die Rallye-Fahrzeuge auf der Strecke, trägt ein „Environmental Emergency Car“ zum Wasser- und Bodenschutz bei: Sollte sich – zum Beispiel durch einen Unfall – eine Umweltgefährdung andeuten, ist das mit Experten besetzte Fahrzeug schnell an Ort und Stelle, um „Erste Hilfe“ für die Umwelt zu leisten. An Bord hat es dafür spezielles Material zur Bindung von Betriebsmitteln wie Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit. Auch für die Bergung und Entsorgung von kontaminiertem Erdreich ist es ausgerüstet.

Effektive Zuschauerlenkung und umweltbewusstes Verhalten

Ein entscheidender Faktor für die Umweltverträglichkeit der ADAC Rallye Deutschland sind die Besucher – ihre An- und Abreise sowie ihr Verhalten vor Ort. Zur effektiven Lenkung des Besucheraufkommens setzt der ADAC auf ein Zuschauermanagement der kurzen Wege: Ein Leitsystem führt die Fans ab der Autobahn oder der Landstraße systematisch bis zum Parkplatz. Klare Beschilderungen lenken sie von dort zu den Zuschauerzonen und zurück. Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder errichten die ehrenamtlichen Auf- und Abbauteams des ADAC. zudem spezielle Zuschauertreppen und -brücken aus Holz, um Böschungen und Grabenränder vor Trittschäden zu schützen. Zu den Highlight-Prüfungen auf der Panzerplatte gibt es auch einen kostenlosen Shuttle-Bus-Service von den Parkplätzen zu den Zuschauerbereichen und zurück. Als weiterer Baustein in seiner Umweltschutzstrategie appelliert der ADAC an das Verantwortungsbewusstsein der Rallye-Fans: Über die verschiedenen Besucherinformationen erhalten sie praktische Tipps und konkrete Verhaltensregeln zum schonenden Umgang mit der Natur. Vor Ort trägt ein dichtes Netz an Abfallbehältern und sanitären Anlagen zu einem möglichst umweltgerechten Verhalten der Besucher bei.

Umwelttipps zur ADAC Rallye Deutschland im Überblick:
  • Folgen Sie dem Zuschauerleitsystem.
  • Nutzen Sie die kostenlosen Rallye-Busse am Truppenübungsplatz Baumholder.
  • Bleiben Sie auf den Wegen und Zuschauerbereichen.
  • Respektieren Sie „No-Go“-Schilder.
  • Vermeiden Sie Müll.
  • Kein Rauchen und offenes Feuer im Wald.
  • Campen Sie nur auf offiziellen Campingplätzen.
  • Benutzen Sie die sanitären Anlagen.
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