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Porsche Carrera Cup
16.07.2016

Alle Neune: Sven Müller triumphiert auf dem Dünenkurs

Im niederländischen Zandvoort holte sich Porsche-Junior Sven Müller seinen neunten Sieg im Porsche Carrera Cup Deutschland und baute damit seine Meisterschaftsführung aus. In seinem vom Team Konrad Motorsport eingesetzten 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup gewann der 24-Jährige den elften Lauf des deutschen Porsche-Markenpokals. Mit einem Vorsprung von 0,2 Sekunden triumphierte der Deutsche aus Bingen vor dem Schweizer Jeffrey Schmidt (Team Lechner Huber Racing). Das Samstagspodium komplettierte Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing). „Beim Kegeln sagt man: Alle Neune. Jetzt konnte ich in elf Rennen neun Mal gewinnen. Allerdings war ich nach der Zieldurchfahrt etwas irritiert, denn der Veranstalter hatte vergessen, die Zielflagge zu schwenken. In Zandvoort habe ich zum ersten Mal in meiner Karriere gesiegt und darüber bin ich sehr glücklich“, sagte Müller.

Im morgendlichen Qualifying um neun Uhr sicherte sich Schmidt auf dem 4,307 Kilometer langen Dünenkurs die Pole-Position, doch Müller gelang im Rennen ein besserer Start und er zog neben Schmidt. Als sie in die erste Kurve einbogen, hatte Müller die Nase vorn und ließ sich die Führung bis zum Rennende nach 14 Runden nicht mehr nehmen. Allerdings setzte Schmidt seinen Kontrahenten immer wieder unter Druck, konnte die zwischenzeitlich entstandene Lücke von 0,7 Sekunden schließen und war bei der Zieldurchfahrt am Spitzenreiter dran. Ohne die Geschwindigkeit zu verlangsamen, absolvierten beide die nächsten Kurven, denn keiner hatte eine Zielflagge gesehen. Über Funk klärte der Rennleiter dann das Missverständnis auf und deklarierte das Rennen für beendet. „Wenn man von der Pole startet, dann will man auch gewinnen. Das ist mir heute leider nicht gelungen, weil mein Start nicht so gut war. Zum Schluss gab es ein kleines Chaos, da wir keine Zielflagge gesehen haben. Am Sonntag muss ich besser starten, dann klappt’s auch mit dem Sieg“, sagte Schmidt.

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Engelhart sammelte auf Platz drei wichtige Meisterschaftspunkte. „Das Spannendste war die Runde nach der letzten Runde. Da gab es noch zahlreiche Überholmanöver, denn wir alle wussten nicht genau, ob das Rennen noch lief. So eine Situation kommt wirklich extrem selten vor“, erläuterte Engelhart. Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing) belegte hinter Engelhart Platz vier: „Ich hatte einen schlechten Start und konnte leider keine Position gewinnen. Ich war zu Beginn des Rennens an Engelhart dran, doch meine Fahrweise hat die Reifen zu sehr strapaziert. Mir gelang es später nicht mehr, die Geschwindigkeit zu halten.“ Der Brite Nicholas Yelloly (Rookie Team Deutsche Post by Project 1) wurde Fünfter, der Australier Nick Foster (AUS/KÜS Team75 Bernhard) beendete das Rennen auf dem sechsten Platz.

Nach elf von 16 Läufen konnte Müller mit neun Siegen seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen und hat 201 Punkte auf seinem Konto. Hinter ihm liegt Engelhart mit 181 Zählern. Olsen rangiert mit 168 Punkten dahinter auf Platz drei und ist damit bester Rookie des Feldes. In der B-Wertung für Amateurfahrer führt Wolfgang Triller (D/Team Huber Lechner Racing) die Tabelle mit 212 Punkten an. Durch die guten Ergebnisse von Müller und seinem österreichischen Teamkollegen Luca Rettenbacher belegt Konrad Motorsport Platz eins in der Teamwertung.

Beim Auslandsgastspiel des Porsche Carrera Cup Deutschland in Zandvoort sind auch zwei Youtuber vom Channel „DailyMandT“ vor Ort. Sie berichten in einem Video-Tagebuch von ihren Erlebnissen an der Rennstrecke. Das nächste Rennen des Porsche Carrera Cup Deutschland findet am Sonntag um 8.25 Uhr in Zandvoort statt.
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