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Formel 4
24.08.2016

Schwieriges Wochenende für Moritz Müller-Crepon

Der Formel-Pilot Moritz Müller-Crepon trat am vergangenen Wochenende bei der siebten Saisonveranstaltung der ADAC Formel 4 in Zandvoort in den Niederlanden an. Dort – auf dem 4,307 Kilometer langen Kurs in den Dünen von Zandvoort – erlebte er ein schwieriges Wochenende. Besonders chaotisch verlief für ihn der dritte Lauf im Regen.

Im anfänglichen Qualifying erreichte Moritz Müller-Crepon in seiner Gruppe den elften Platz und startete von Position 22. Nachdem das Qualifying nicht wie gewünscht verlief, stand von vornherein fest, dass die Rennen schwierig werden würden. Denn auf dem engen Dünenkurs von Zandvoort ist überholen fast unmöglich. „Das zeigte sich auch so im ersten Rennen, deshalb würde ich es als unspektakulär beschreiben“, meinte Müller-Crepon und fügte hinzu: „Das Ziel war es, das Rennen ohne Schaden zu beenden und das habe ich erreicht.“ Der 19-Jährige kam auf Position 20 in Ziel.

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In der Startaufstellung für das zweite Rennen belegte Moritz Müller-Crepon Platz 17. Und auch hier zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Müller-Crepon war zwar schneller als die vor ihm fahrenden Mitstreiter, doch der Van-Amersfoort-Pilot fand keinen Weg an ihnen vorbei. Über mehrere Runden lang war Müller-Crepon dicht hinter Simo Laaksonen (Motopark) unterwegs. „Obwohl dieses Rennen im Vergleich zum ersten besser war, konnte ich erneut nicht überholen“, so seine Zusammenfassung.

Nachdem ein anderer Fahrer das Rennen vorzeitig im Kiesbett beendete, musste das Safety Car auf die Strecke. Kurz vor Schluss kam Ronald Dobmeier wieder zurück in die Box, doch den 32 Pilotinnen und Piloten blieb nur noch eine Kurve und so änderte sich an der Reihenfolge bis zur schwarz-weiss karierten Flagge nichts mehr. Müller-Crepon beendete das Rennen als 13.

Das dritte und letzte Rennen des ADAC Formel 4 Wochenendes in Zandvoort startete Moritz Müller-Crepon von Startplatz 20 aus. Da es sich um ein Regenrennen handelte, begann das Feld mit zwei Runden hinter dem Safety Car und absolvierte dann einen fliegenden Start, bei dem Müller-Crepon zwei Positionen gut machen konnte. Nachdem der Führende sein Rennen im Kies beendete, kam erneut das Safety Car auf die Strecke. In der fünften Runde kehrte Ronald Dobmeier an die Box zurück und das Feld nahm wieder Fahrt auf. In der zweiten Kurve traf Moritz auf einen Konkurrenten. „Ich war innen und habe versucht zu überholen, doch mein Mitstreiter warf die Tür zu. Das war ein Rennunfall“, urteilte der 19-Jährige, der einen Plattfuss davontrug. Einige Kurven später brach dann Chaos aus: Es passierten zwei grosse Unfälle zur fast selben Zeit. Auch das Auto mit der Nummer 25 wurde darin verwickelt. Für Moritz Müller-Crepon kam es zu einer heftigen Kollision mit einem Konkurrenten, bei der sich der Van-Amersfoort-Pilot eine Muskelzerrung des Daumens zuzog. „Das war kein Racing. Es ist eine Schande wie es gelaufen ist“, so Müller-Crepon im Anschluss.

Moritz Müller-Crepon fasst zusammen: „Wir haben das ganze Wochenende hart gearbeitet und das war auch auf der Strecke sichtbar. Gerne hätte ich an mein Ergebnis vom Nürburgring angeknüpft, aber mit den Resultaten war das leider nicht möglich. Beim finalen Wochenende auf dem Hockenheimring sind Punkte mein Ziel, denn ich möchte Van Amersfoort Racing dabei helfen, die Teamwertung zu gewinnen.“

Managerin Marlise Lienhard ergänzt: „Das zweite Jahr der ADAC Formel 4 neigt sich nun schon dem Ende zu und es ist zu beobachten, dass die Leistungsdichte immer größer wird. Die Top-Ten-Fahrer erreichen alle 95 Prozent der theoretisch möglichen Rundenzeiten. Fahrer, die schon ein zweites Jahr in dieser Serie fahren, beherrschen vor allem das Zeittraining und prägen dadurch diesen Sport. Ich habe beobachtet, dass verteidigen den Anschluss nach vorne unmöglich macht. Das heisst die Rennen, die wir sehen, sind Rennen mit talentierten, schnellen Fahrern, die im Renngeschehen ihre Positionen oft nicht verbessern können, eben weil die Leistungsdichte durch viele ebenbürtige Gegner so hoch ist. Obwohl das die Serie sportlich prägt – was natürlich sehr wertvoll ist – gibt es eben auch die Schattenseite – hier ist der Leistungsdruck auf den einzelnen Fahrer groß. Dadurch sind teilweise sehr kritische Situationen entstanden, in denen das Sportliche auch mal in den Hintergrund trat. Es ging oft darum, um jeden Preis Plätze zu gewinnen. Meiner Meinung nach sollte die Serie, die als Förderprogramm gedacht ist, als Einsteigerserie diesen Charakterzug so schnell es geht ändern.“

Das Saisonfinale der ADAC Formel 4 findet vom 30. September bis 2. Oktober auf dem Hockenheimring in Deutschland statt.
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