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FIA WEC
21.11.2016

Schwieriges Saisonende für Toyota Gazoo Racing

Für TOYOTA Gazoo Racing endete der viel versprechende Finallauf zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft (WEC) 2016 in einer großen Enttäuschung. Der TS050 Hybrid mit der Startnummer fünf und dem Fahrertrio Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima war mit Platz vier der am besten platzierte TOYOTA im Ziel beim Sechs-Stunden-Rennen von Bahrain, somit verpasste das Team die letzte Chance in dieser Saison noch einen Podiumsplatz an die Saisonbilanz anzufügen.

Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi im TS050 Hybrid #6 waren mit einer mathematischen Chance auf den Weltmeistertitel ins WM-Finale gestartet, P5 sollte am Ende aber nicht ausreichen, um Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb im Porsche #2 den ohnehin sicher erscheinenden WM-Titel noch streitig zu machen.

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Die Mannschaft von Wagen #6 schloss die Saison damit auf einem ehrbaren dritten Rang in der Fahrer-WM ab, das Trio der #5 landete nach einem von viel Pech geprägten Jahr nur auf dem achten Tabellenplatz.

TOYOTA's Bilanz aus der neun WM-Läufe umfassenden Saison 2016 lautet somit: Ein Sieg, sieben Podiumsplätze und insgesamt 229 WM-Punkte, sowie den dritten Rang in der Hersteller-WM mit dem neu entwickelten TS050 Hybrid.

Das heutige Rennen war zugleich die WEC-Abschiedsvorstellung von Audi. Zum Finale traten beide TS050 Hybrid mit speziellen Widmungen auf der Lackierung an. Zudem überreichte das Team Audi Motorsport-Chef Dr. Wolfgang Ullrich einen mit anerkennenden Abschiedsgruß beschrifteten Banner.

Doch gleich nach dem Start war es vorbei mit Höflichkeiten, der Kampf um die Positionen begann, wobei Kamui in der #6 sich ein sehenswertes Duell mit dem Audi #7 lieferte. Letztlich unterlag er zwar, übte aber auf P5 – mit Teamkollege Sébastien im Schwesterauto im Rückspiegel – weiter Druck aus.

Nach etwa einer Stunde Renndauer erlitt der Porsche #2 einen Reifenschaden, was die #5 auf P4 beförderte. Die #6 lag dahinter auf P5, während sich die Sonne am Horizont verabschiedete und sich dunkle Nacht über den Bahrain International Circuit legte.

Mit dieser Reihenfolge blieben die Positionen im Rennen bis zur Halbzeit unverändert, während die Strecke in der Dunkelheit allmählich begann abzukühlen. Doch mit Beginn der zweiten Rennhälfte gab es – etwa bei Boxenstopps, aber auch durch mehrere Überholmanöver – zahlreiche Positionswechsel zwischen den beiden TS050 Hybrid, ein Duell, das bis in die letzte Rennstunde anhielt.

Der drittplatzierte Porsche #1 blieb uneinholbar, auch wenn alle sechs TOYOTA-Piloten mit beständigen Rundenzeiten bis zum Rennende hin ihr Bestes gaben.

Als zum letzten Mal in dieser Saison die schwarz-weiß-karierte Flagge geschwenkt wurde, rollte Sébastien mit einer Runde Rückstand auf den siegreichen Audi #8 über die Ziellinie. 38,685 Sekunden hinter dem Schwesterauto beendete Mike ein für das Team frustrierendes letztes Rennwochenende des Jahres.

Von nun an gilt die ganze Aufmerksamkeit des Teams der Vorbereitung auf die nächste Saison, mit einem intensiven Testprogramm wird in der Vorsaison 2017 an der Feinabstimmung des bis dahin weiter verbesserter TS050 Hybrid gearbeitet werden, damit man bestens aufgestellt zum Saisonauftakt nach Silverstone reisen kann, wo am 16. April die neue Saison beginnen wird.

Einen Teil dieser Vorbereitungen werden schon am morgigen Sonntag beginnen, dann darf nämlich LMP2-Fahrer Pipo Derani den TS050 Hybrid im Rahmen des WEC-Rookie-Testtages ausprobieren.
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