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FIA WEC
18.10.2016

Porsche 919 Hybrid weiterhin vorne in Herstellerwertung

Nach einem vor allem im letzten Drittel extrem spannenden Sechsstundenrennen auf dem Fuji International Speedway kam Porsche mit den beiden 919 auf den Plätzen drei und fünf ins Ziel. Damit verteidigte das Porsche Team beim siebten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC die Tabellenführung in der Hersteller- und in der Fahrerwertung.

Toyota feierte in Japan nach 244 Runden einen Heimsieg. Das Ziel erreichten alle drei Hersteller in der Topkategorie LMP1 innerhalb von 18 Sekunden.

Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) hatten über geraume Zeit Siegchancen und wurden letztlich Dritte. Die Titelverteidiger waren am Sonntag von Platz zwei gestartet. Die diesjährigen Le-Mans-Sieger und aktuellen Tabellenführer Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) – von der sechsten Position ins Rennen gegangen – kämpften zeitweise mit der Fahrzeugbalance und wurden Fünfte. Weil ihre engsten Rivalen um die Fahrerweltmeisterschaft mehr Punkte holten, reduziert sich ihr Vorsprung in der Tabelle auf 23 Punkte.

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In der Herstellerwertung hingegen konnte Porsche (263 Punkte) den Vorsprung auf Audi (204) bei noch zwei ausstehenden Sechsstundenrennen sogar weiter ausbauen. Toyota folgt mit 174 Zählern.

Das Rennen am Fuße des Mount Fuji fand bei konstant trockener Witterung und Temperaturen um 20 Grad Celsius statt.

So lief das Rennen für die Startnummer 1:


Startfahrer Mark Webber hält lange Platz zwei hinter dem Audi Nummer 8. In der 21. Runde lässt er seinen ehemaligen Formel-1-Kollegen Kamui Kobayashi im schnelleren Nummer-6-Toyota passieren. Die Reihenfolge an der Spitze lautet: Audi Nummer 8 vor Toyota Nummer 6 und der Porsche-Crew mit der Startnummer 1. Daran ändert sich auch nach fünf Tankstopps nichts, bei denen jeweils Fahrer und Reifen gewechselt werden. Nach 36 Runden übergibt Webber an Timo Bernhard, nach 73 Umläufen übernimmt Brendon Hartley. 110 Runden später steigt erneut Webber ein, nach 147 Umläufen wiederum Bernhard. Bei zunehmender Bewölkung sinkt die Asphalttemperatur, und die Nummer 1 rückt dem zweitplatzierten Toyota kontinuierlich näher. In der 156. Runde gelingt es dem Deutschen, Stéphane Sarrazin im Toyota zu überholen, der aber sofort kontert.

In der 157. Runde erkämpft sich Bernhard Platz zwei und verkürzt anschließend auch den Rückstand auf den führenden Audi. Nach 183 Runden übernimmt Hartley die Startnummer 1. Nach dem Stopp kommt er als Dritter hinter dem Nummer-6-Auto zurück auf die Strecke. Es entwickelt sich ein großartiges Duell zwischen dem Neuseeländer und Kobayashi mit mehreren Positionswechseln. Der Japaner fährt an zweiter Position liegend zum letzten Tankstopp und verzichtet auf frische Reifen, während Hartley noch einmal wechselt und nach 220 Runden an Webber übergibt. Der Australier kämpft in der Schlussphase mit Balanceproblemen und kann nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen. Er bringt den 919 als Dritter ins Ziel.

So lief das Rennen für die Startnummer 2:

Romain Dumas verbessert sich beim Start kurzfristig vom sechsten auf den fünften Platz, kommt aus der ersten Runde aber als Sechster zurück. Als der Audi mit der Nummer 7 in Umlauf Nummer 15 Probleme bekommt, rückt der Franzose auf die fünfte Position vor. Er klagt über ein schwer zu kontrollierendes Heck. Nach 36 Runden übernimmt Jani für einen Doppelstint. Zunächst kann er den Rückstand reduzieren, stößt aber nach dem nächsten Reifenwechsel in Runde 73 auf Balanceprobleme – in der Frontpartie stört aufgesammelter Gummiabrieb die Aerodynamik.

Beim Stopp nach 110 Runden wird deswegen die Fahrzeugnase gewechselt, Marc Lieb übernimmt das Steuer. Am Ende des 147. Umlaufs übergibt er wiederum an Dumas. Als 183 Runden absolviert sind, steigt Neel Jani für die Schlussphase ein. Der Schweizer stoppt noch einmal nach 220 Umläufen. Eine Positionsverbesserung liegt nicht mehr in Reichweite, die WM-Führenden kommen nach sechs Stunden als Fünfte ins Ziel.
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