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FIA ETCC
27.06.2016

Rikli Motorsport’s Young Superstar von Vila Real

Rikli Motorsport feierte mit Kris Richard einen Sieg auf dem Straßenkurs von Vila Real. Peter Rikli kletterte ebenfalls auf das Podium. Mit diesem Resultat entert das Honda Team aus der Schweiz in der Tourenwagen Europameisterschaft (FIA ETCC) mit Beginn der zweiten Saisonhälfte 2016 die Tabellenspitze.

Kris Richard #11: Bei Kris Richard war im fernen Portugal zunächst der Wurm im Auto. Ein Ölleck sorgte für eine Nachtschicht der Mechaniker am Freitag und rege Betriebsamkeit auch noch am Samstag. Da er kaum zum Fahren kam, platzierte er seinen Civic auf der siebten Startposition. „Das Problem im Auto scheint gelöst. Es war jetzt auf die Schnelle leider keine bessere Position möglich. Aber man sieht: Der Kurs verzeiht keine Fehler. Es wird daher im Rennen sehr interessant“, kommentierte der Civic-Pilot den Umstand, dass mehrere Wettbewerber ihre PS-Boliden im Zeittraining in den Leitplanken versenkt und für zwei Rotphasen gesorgt hatten.

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Im ersten Rennen am Sonntagmorgen war Kris Richard lange auf seiner siebten Position wie fest zementiert. Auch eine Durchfahrtstrafe aufgrund eines Fehlers in der Boxengasse und eine Safety Car Phase änderten an dieser Position nichts. Der 21-Jährige machte Druck auf den Vordermann und profitierte von einigen Ausfällen. Er überquerte nach dreizehn Umläufen als fünfter den Zielstrich und wies in der Pause darauf hin, wie wichtig es ist, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Mit einem perfekten Start in den zweiten Lauf am Mittag katapultierte sich der Meisterschafts-Rookie an die Spitze des Feldes. Wie entfesselt brannte er einige schnelle Runden in die Straßen von Vila Real und legte mehr als vier Sekunden Abstand zwischen sich und die Verfolger. Auf den letzten Kilometern wurde es jedoch noch einmal richtig spannend. Kris Richard manövrierte in einem dramatischen Finale seinen Honda vor Manuel Fernandes und Norbert Nagy ins Ziel und knöpfte Petr Fulin die Führung in der Gesamtwertung ab.

Glücklich berichtete der neue Tabellenführer: „Ich habe zum Schluss echt kämpfen müssen. Die Reifen und Bremsen haben nachgelassen, aber das Schlimmste war, dass ich fast nicht mehr schalten konnte. Es war verdammt knapp und ich bin natürlich jetzt super happy. Für die Crew folgt eine arbeitsreiche Woche. Wir müssen den neuen Fehler bis zum Rennen in Magny Cours finden.“

Peter Rikli #12: Peter Rikli qualifizierte seinen Honda Civic auf dem anspruchvollen Leitplankenkanal im Norden Portugals für die fünfte Startposition und war von dem neuen Terrain sehr angetan. „Es ist eine tolle Atmosphäre hier. Die Leute sind unwahrscheinlich nett. Dieser Stadtkurs macht richtig Spaß. Wir hatten keinerlei Erfahrungen für die Fahrzeugeinstellungen, haben uns aber gut auf die Gegebenheiten eingeschossen. Es wird zwar im Rennen schwer, zu überholen, aber ich bin guter Dinge, dass da noch etwas geht“, meinte er am Samstagabend.

Die Strategie des Eidgenossen für den ersten Wertungslauf am Sonntagmorgen ging auf. Er hielt sich aus allen Kämpfen heraus, heftete sich an die Spitzengruppe und konnte in aller Ruhe zuschauen, wie sich das Feld dezimierte. Belohnt wurde die überlegte Fahrweise mit einem dritten Rang hinter Manuel Fernandes und Petr Fulin.

Das zweite Rennen nahm der Wangener aus der sechsten Position auf. Nach einem blitzsauberen Start lag er schon nach den ersten Kurven auf Position zwei hinter seinem Teamkollegen und hielt diesem quasi den Rücken frei. Während sich Kris Richard absetzen konnte, kämpfte Peter Rikli rundenlang gegen die drängende Seat-Meute. Nach einem bis hierhin starken Auftritt bedeutete ein technischer Defekt und ein Gerangel mit Petr Fulin im sechsten Umlauf jedoch das Aus.

„Aufgrund eines defekten Stoßdämpfers hatte ich im zweiten Rennen immer größere Probleme in den Kurven und habe nach dem Zwischenfall mit Petr Fulin noch die Leitschienen berührt. Schade für das Championat“, bemerkte Peter Rikli recht frustriert. Für seinen dritten Rang werden ihm 12 Punkte gut geschrieben. In der Meisterschaft liegt er mit 49 Zählern auf der dritten Position.

Der nächste Schlagabtausch des FIA ETCC führt das Team aus der Schweiz nach Frankreich. Am 10. Juli 2016 wird der Circuit de Nevers Magny-Cours zur ETCC-Arena.
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