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24h Nürburgring
03.06.2016

Walkenhorst Motorsport hält mit den Werken mit

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist das größte und wichtigste Rennen im Tourenwagensport. Walkenhorst Motorsport gehört seit vielen Jahren zum spektakulären Rennzirkus auf der Nordschleife und konnte in diesem Jahr erneut glänzen. Mit drei GT3-Boliden und zwei BMW M235i Racing setzte die Mannschaft aus dem Münsterland erstmals fünf Rennwagen bei der Hatz zweimal um die Uhr ein. Das Rennen war in diesem Jahr besonders geprägt vom launischen Eifelwetter, dass mit einem kräftigen Hagelschauer für eine gut 3-stündige Unterbrechung sorgte.

Walkenhorst Motorsport war die einzige Mannschaft, die einem BMW Z4 GT3 an den Start brachte. Im Vorgänger des neuen M6 GT3 nahmen Peter Posavac, Daniela Schmid, Jaap van Lagen und Teamchef Henry Walkenhorst Platz. „Wir haben im Qualifying die blaue Lampe für die besten 30 nur ganz knapp verpasst“, erklärte Teammanager Niclas Königbauer. Mit Rang 32 und einem „alten“ GT3 Boliden ein mehr als beachtliches Ergebnis. Im Rennen gab das Team dann vom Start weg Gas und kam gut rein, eh nach der vierten Runde der Hagel einsetzte und auch der Z4 eine leichte Berührung mit der Leitplanke einstecken musste. „Das Auto ist durch Aquaplaning einfach weggerutscht“, so der Teammanager. Doch der Schaden konnte repariert werden und nach dem Restart kämpfte die Mannschaft im vorderen Drittel des Feldes mit. Nachts folgte aber ein unsanftes Ende, als es eine Kollision mit einem GT3-Audi gab und Henry Walkenhorst den heftigen Abflug nicht mehr verhindern konnte.

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Besser lief es da schon für die beiden BMW M6 GT3. Die Startnummer 101 war ein nagelneu aufgebauter Wagen, nachdem das eigentliche Einsatzauto in der VLN Langstreckenmeisterschaft durch einen Unfall nicht mehr einsatzfähig war. Noch am Nürburgring wurden die letzten Beklebungen fertig gestellt. „Man muss an dieser Stelle auch die komplette Crew loben, die in kürzester Zeit ein konkurrenzfähiges Auto auf die Räder gestellt hat“, freute sich Königbauer. Auch der zweite GT3-Wagen aus dem Hause Walkenhorst verpasste den Sprung in die Top 30 minimal. Rang 31 stand am Ende des Qualifyings zu Buche. Im Rennen passte die Performance zunächst gut und auch die Unterbrechung bremste den Vorwärtsdrang von Matias Henkola, Kazunori Yamauchi, Max Sandritter und George Richardson nicht. Leider riss aber zweimal der Riemen der Lichtmaschine, was das Team zurückwarf. Trotzdem schaffte es das Quartett noch auf den 22. Platz im Gesamtklassement.

Zehn Plätze davor wurde die Startnummer 999 abgewinkt. Das Dunlop Art Car – ebenfalls ein BMW M6 GT3 – überzeugte durch eine tadellose Leistung seiner vier Piloten. Victor Bouveng, Tom Blomqvist, Christian Krognes und Michele Di Martino war schon vor dem Qualifying die blaue Lampe für die Top30 sicher. Möglich machte das der Modus, denn über die VLN-Läufe und das 24h-Qualifikationsrennen wurden bereits Startplätze für das spannende Shoot-out vergeben. „So konnten wir uns ganz in Ruhe darauf vorbereiten“, erklärte der Teammanager. Was die Mannschaft dann aber in den zwei Runden absolvierte, hätten nur wenige für möglich gehalten. Mit 8:19.390 Minuten stand der Walkenhorst-BMW mit Platz 6 in Startreihe drei. „Das war sensationell“, meinte der Teammanager. Doch der gute Startplatz war schnell dahin. An der Motorhaube hatte sich die Halterung gelöst und die ganze Haube drohte abzureißen. Nach der erste Runde musste das Auto zur schnellen Reparatur also an die Box und fand sich am Ende der ersten Startgruppe wieder. Doch die Mannschaft steckte nie auf und auch ein nächtlicher Dämpferschaden war kein Grund zur Aufgabe. „Wenn ich mir die Zeiten so ansehe, wäre ohne diese beiden kleinen Defekte ein Platz in den Top 5 möglich gewesen“, freute sich Königbauer über die Pace des Autos.

Bei den beiden BMW M235i Racing gab es für Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop ein lachendes und ein weinendes Auge. Die Startnummer 319 – von Walkenhorst liebevoll „Purple Dot“ getauft – kam leider nicht ins Ziel. Dabei lief es für Chris Mealin, Guy Riall, Steve Liquorisch und Marc Ehret zunächst alles nach Plan. Den ersten Rückschlag gab es aber in der fünften Runde, als das Auto in der Arembergkurve auf dem Hagel ausrutschte und in der Leitplanke landete. „Der Fahrer hatte keine Chance, was man ja auch bei vielen anderen Autos live im Fernsehen miterleben konnte“, sagt Königbauer. Doch als der BMW an der Box ankam, begannen sofort die Reparaturarbeiten und unter dem Applaus der kompletten Crew fuhr der Wagen später wieder raus. Mitten in der Nacht endete das Rennen aber doch vorzeitig, als ein Querlenker seinen Dienst quittierte.

Dagegen kam „Knuffi“ – die Startnummer 320 – komplett unbeschadet durchs Ziel. Thomas Hetzer, Stefan Kruse, Henning Cramer und Florian Weber leisteten sich nicht einen Fehler und auch technisch gab es überhaupt keine Auffälligkeiten am 235er. Gesamtrang 46 und Klassenrang 7 war der Lohn der harten Mühen.

„Alles in allem sind wir mit dem 24h-Rennen mehr als zufrieden“, freute sich Königbauer, „die Mannschaft hat super zusammengearbeitet, die Fahrer haben einen tollen Job gemacht, BMW hat uns großartig mit seinen Ingenieuren unterstützt und mit Dunlop hatten wir genau den richtigen Partner in Sachen Reifen an unserer Seite. So macht das Rennen trotz aller Strapazen richtig Spaß.“ Immerhin kann sich die Mannschaft ein wenig erholen. Beim nächsten VLN-Lauf am 25. Juni steht dann der nächste Auftritt auf dem Nürburgring an.
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