Donnerstag, 18. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
VLN
04.08.2015

Triumph mit einem amtierenden Le-Mans-Sieger

Mit einem Paukenschlag eröffneten Georg Weiss/Jochen Krumbach/Oliver Kainz mit dem Wochenspiegel-Porsche 911 GT3 RSR die fünfte Runde der diesjährigen Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring (VLN). Im Elitefeld der 148 gestarteten Renntourenwagen und GT-Boliden belegten sie in 8:12,299 Minuten den dritten Startplatz mit nur 4,277 Sekunden auf die Pole-Sitter Uwe Alzen und Dominik Schwager auf Ford GT.

Im Anschluss an die 90-minütige Zeitenjagd stellte sich allerdings heraus, dass das Getriebe des schwarz-weiß-roten RSR getauscht werden musste. Die Reparatur konnte nicht ganz bis zum Schließen der Boxengasse ausgeführt werden, folglich musste der Porsche nachstarten. Die sofortige Konsequenz: eine 60-sekündige Zeitstrafe, die auf die Gesamtfahrzeit aufaddiert wurde. Trotz dieser Hypothek geigte das Fahrertrio leidenschaftlich auf und fand bald Anschluss an die Spitzengruppe.

Anzeige
Dies schien einem Neuzugang im diesmal fünf Einsatzfahrzeuge umfassenden Team Manthey-Racing bereits vor der Startlinie verwehrt zu bleiben. Denn Heinz Schmersal, der zusammen mit Thomas Schmid und Tim Scheerbarth den nunmehr vierten Manthey-911 GT3 Cup-MR in der Kategorie SP7 steuerte, geriet wenige Meter vor der Startlinie mit einem Ferrari-Piloten aneinander und rutschte spektakulär ins Kiesbett. Bevor die blau-weiße Manthey-Neuzugang aus seiner misslichen Lage befreit und zurück in den Wettbewerb entsandt werden konnte, mussten zunächst die nachfolgende zweite und dritte Startgruppe unter "Code 60"-Regularien auf die Vier-Stunden-Hatz geschickt werden. Dann erst konnte der blau-weiße und offenbar sehr robuste Schmersal-Porsche die Fahrt aufnehmen. Unter hochsommerlich blauem Eifelhimmel sollten die Debütanten zumindest die Ziellinie erreichen, und das galt auch für Otto Klohs/Jens Richter im rot-weißen 911 GT3 R alias "Lotte", der bereits im Frühjahr 2010 in Betrieb genommen und immer wieder modernisiert worden ist.

Während sich der Manthey-Wochenspiegel-RSR im allgemeinen Taktieren um die individuell verschiedenen Tankintervalle für kurze Zeit in Führung schob, war ein anderer Manthey-Porsche auf dem Vormarsch: der grün-weiße, im Training an zwölfter Stelle klassierte 911 GT3 Cup-MR mit dem Nettersheimer Stammfahrer Christoph Breuer und dem Le-Mans-Sieger Nick Tandy, der das Cockpit des Porsche 919 Hybrid LMP1 mit dem des serienverwandten Ablegers des Porsche 911 tauschte.

So war Nick Tandy unter anderem beim 24-Stunden-Rennen 2013 in einem Manthey-Porsche 911 GT3 R auf dem Eifelkurs unterwegs und entsprechend auf das Kontrastprogramm zur Sportwagen-Weltmeisterschaft, der WEC, eingestimmt. Nach vier Stunden, neun Minuten und 47 Sekunden Gesamtfahrzeit sollten er und sein Teamgefährte aus der Voreifel die Ziellinie als Gesamtfünfte, als Sieger in der SP7-Kategorie und als beste Porsche-Mannschaft überqueren. Rechnerisch um 3,138 Sekunden von Breuer/Tandy getrennt, ohne die zu Rennbeginn verhangene Zeitstrafe allerdings auf dem vierten Gesamtrang eingefahren: der Wochenspiegel-RSR mit Weiss/Kainz/Krumbach. Für sie blieb es, bereinigt durch die aufaddierte Fahrzeit, immer noch der sechste Gesamtrang.

Als Gesamtelfte verpassten "Dieter Schmidtmann", Andreas Ziegler und der erstmals auf dem rot-weissen Manthey-Porsche 911 GT3 Cup-MR eingesetzte Stefan Aust aus Münster nur knapp ein Top-Ten-Ergebnis. Bereits in drei Wochen, beim sechsten Wertungslauf der Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring, haben sie Gelegenheit, sich noch weiter nach vorn zu orientieren: Das 38. RCM DMV Grenzlandrennen findet am 22. August 2015 auf dem Nürburgring statt.
Anzeige