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Seat Leon Eurocup
02.07.2015

Ladies Trophy – Frauenpower beim SEAT Leon Eurocup

Fünf Frauen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den SEAT Leon Eurocup so richtig aufzumischen. In den drei ersten Rennen haben sich Lucile Cypriano, Adrina Gugger, Amalia Vinyes, Marie Baus-Coppens und Edina Bús beachtlich geschlagen. Eine fuhr mit ihrem SEAT Leon Cup Racer sogar unter die besten drei aller Fahrer.

Der SEAT Leon Eurocup geht nach Stopps in Portugal, Frankreich und Großbritannien nun auf der österreichischen Rennstrecke Red Bull Ring an den Start. Schon nach den ersten drei Rennen zeigt sich, dass diese Saison mit ihren vielen Neuerungen eine dynamische und vor allem emanzipatorische Angelegenheit wird.

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Die Tatsache, dass der Markenpokal mehr weibliche Teilnehmer als alle anderen internationalen FIA-Rennserien hat, sorgt ebenfalls für Gesprächsstoff. Fünf Frauen aus vier Ländern nehmen an einer neuen Wertungsklasse innerhalb des SEAT Leon Eurocups teil: Die „Ladies Trophy“. Die Powerfrauen hinter dem Steuer sind Lucile Cypriano, Adrina Gugger (Target, SRL), Amalia Vinyes (Baporo Motorsport), Marie Baus-Coppens and Edina Bús (B3 Hungary KFT). Alle Fahrerinnen bringen einige Erfahrung im Rundstrecken-Rennsport mit. Sie kämpfen jedes Wochenende auf den derselben Strecken wie ihre männlichen Kontrahenten darum, die schnellste Frau des SEAT Leon Eurocup zu werden. Ihre Ergebnisse fließen nicht nur in die Ladies Trophy Wertungsklasse ein, sondern gleichermaßen auch in die Gesamtwertung des Eurocups.


Lucile Cypriano ist bis jetzt die schnellste der Fahrerinnen, mit Rundenzeiten, die den schnellsten männlichen Teilnehmern ebenbürtig sind. Cypriano errang als erste Frau in der Geschichte des Eurocups im Rennen auf dem spanischen Estoril-Kurs den dritten Platz. Außerdem fuhr die junge Französin auf die Pole-Position und konnte im freien Training die schnellste Runde für sich beanspruchen.

Cypriano unterstreicht damit erneut, welches Potential in ihr steckt. Ihre Rundenzeiten sprechen für sich. „Der Wettbewerb mit den Männern fordert einen jeden Tag heraus, die Rundenzeiten immer weiter zu verbessern. Sobald wir unsere Helme aufsetzen, sind wir alle Rennprofis.“, sagt Cypriano. Doch das Gaspedal bei den PS starken Autos durchzutreten, ist für die Rennfahrerin mehr als nur ein Sport. „Die Gefühle, die ich während eines Rennens habe, sind unbeschreiblich. Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, was in mir vorgeht, wenn ich mich an das Steuer meines SEAT Leon Cup Racers setze. Es ist jedenfalls der totale Nervenkitzel“, ergänzt Cypriano.

Die Frauen zeichnen sich durch ihre individuelle Klasse aus und pflegen eine enge Beziehung zu ihren Fahrzeugen. Das ist auch bei Amalai Vinyes so. Die Fahrerin aus Andorra blickt auf eine lange Familientradition im Motorsport zurück. Sie hat sich vorgenommen bis zum Saisonende um die Ladies Trophy zu kämpfen.

„Zwischen uns Fahrerinnen gibt es ein Gefühl des Fair-Plays und des gegenseitigen Respekts, das es bei den Männern so nicht gibt. In einem so männlich dominierten Umfeld rücken wir enger zusammen. Wir mögen es, uns im Wettkampf zu messen. Die Ladies Trophy ist eine ideale Wertungsklasse, um sich auf Augenhöhe zu begegnen. Und Spaß macht es auch noch, wie in den ersten Rennen zu sehen war“, so Vinyes.

Unter der Woche steht Adrina Gugger aus der Schweiz eigentlich als Lehrerin im Klassenzimmer. Im Eurocup tritt sie jedes Wochenende gegen ihre Kontrahentinnen an. „Meine Schüler wünschen mir jedes Wochenende viel Glück. Wir chatten viel: Ich erkläre ihnen meinen Tagesablauf und sie unterstützen mich aus der Ferne. Das gibt mir die nötige Motivation. Die Resultate werden von den Rundenzeiten bestimmt – meine Schüler wissen sehr gut, dass jeder sich seine Ergebnisse selbst verdienen muss“, erklärt Gugger.

Die französische Fahrerin Marie Baus-Coppens und die aus Ungarn stammende Edina Bús runden die weiblichen Rennfahrerinnenriege beim SEAT Leon Eurocup 2015 ab. Beide konnten das Rennen in Estoril aufgrund eines Rückschlags am Testtag nicht beenden. Doch Aufgeben kommt für die beiden Frauen nicht in Frage. Nach ihren beachtlichen Fahrleistungen im englischen Silverstone wollen sie jetzt auch am 5. Juli auf dem österreichischen Red Bull Ring angreifen.
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