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Rallye DM
30.03.2015

Erfolgreicher Einstieg in die Saison 2015

Der zweite Lauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) wurde zu einem gelungenen Start in die Saison 2015: Ruben und Petra Zeltner (beide Lichtenstein) gewinnen mit ihrem Porsche 911 GT3 die Rallye Erzgebirge. Nach einem spannenden Kampf auf den 13 Wertungsprüfungen (WP) verwies das schnelle Ehepaar Zeltner Mark Wallenwein und Stefan Kopczyk (Stuttgart/Heilbronn) auf Skoda Fabia S 2000 auf den zweiten Platz.

Carsten Mohe und Alexander Hirsch (Crottendorf/Tannenberg) sicherten sich mit ihrem Renault Clio R3T den dritten Rang. Die Titelverteidiger Ruben und Petra Zeltner liegen nach ihrem mittlerweile achten Sieg bei der „Erze“ auf dem zweiten Platz in der DRM-Wertung. Im folgenden Interview äußert sich Ruben Zeltner zum Verlauf seiner Heim-Rallye.

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Ruben, Du bist deiner Favoritenrolle gerecht geworden und hast die Rallye Erzgebirge gewonnen. Wie war der von Dir erwartete Zweikampf mit Mark Wallenwein?

Ruben Zeltner: „Wie erwartet war Mark von Anfang an sehr stark. Sowohl Mark als auch ich wollten hier unbedingt siegen. Deswegen legten wir beide gleich eine sehr scharfe Gangart ein. Gerade aber diese Ausgangssituation hat unheimlich Spaß gemacht!“

Mit dem Verlauf der ersten vier Wertungsprüfungen am Samstag warst Du sicher zufrieden. Doch dann kam die Schrecksekunde auf WP sechs. Was ist dort passiert?

Ruben Zeltner: „Im ersten Drittel dieser WP hatte ich plötzlich einen platten Hinterreifen. Ich versuchte, das Beste daraus zu machen, aber trotzdem haben wir über 40 Sekunden verloren. Nach der Rallye habe ich meine Onboard-Aufnahmen studiert und dabei festgestellt, dass wir eine Schikane, die aus Metallkisten bestand, mit der Hinterachse leicht touchierten und dadurch den Hinterreifen aufschlitzten. Ich war also selber schuld. Im Endeffekt hat das die Rallye noch richtig spannend gemacht.“

In wieweit haben die wechselnden Fahrbahnbeläge eine Rolle beim Verlauf der Rallye gespielt?

Ruben Zeltner: „Generell spielen die Fahrbahnbeschaffenheit, die Breite und auch die Schnelligkeit eine große Rolle. Wir hatten auf den schnellen, breiten Asphalt Wertungsprüfungen Vorteile, aber dann auf den engen, langsamen und rutschigen Prüfungen Nachteile. Aber ich finde das auch gut so, damit wird diese Meisterschaft spannend bleiben.“

Wie haben sich die Veränderungen des „Luftmengenbegrenzers“ an deinem Porsche GT3 ausgewirkt?

Ruben Zeltner: „Natürlich spüre ich die 20 PS weniger. Der Motor fühlt sich einfach ein bisschen „zäher“ als letztes Jahr an. Aber auf der Stoppuhr macht das nicht sehr viel aus. Ich versuche deswegen auch, zum Leidwesen der Fans, weniger quer zu fahren, um das zu kompensieren.“

Gleich ein Sieg bei deinem Saisonstart. Was war für dich das Highlight deiner Heim-Rallye, die Du nun zum achten Mal gewonnen hast?

Ruben Zeltner: „Das Highlight für mich war, wie ich schon angekündigt hatte, die WP zwei Grünhain. Dort legten wir eine Bomben-Bestzeit hin. Das war der Grundstein für den Sieg. Ich kenne diese Prüfung wie meine Westentasche. Für Mark Wallenwein war Grünhain Neuland, deswegen bin ich gleich vom ersten Meter weg Vollgas gefahren. Vor allem aber ist uns dort ein großer Stein vom Herzen gefallen, dass wir wieder konkurrenzfähig sind!

Ich muss hier wieder einmal mehr meinen Partnern und meinem Team danken, dass sie das erneut möglich machen, dass wir so ein tolles Auto fahren dürfen. Und wenn ich schon beim Bedanken bin: Meine Frau Petra hat wieder einen tollen Job im Auto gemacht. Es ist einfach schön, dass wir unser Hobby gemeinsam ausleben können.“

Wie sieht deine weitere Saisonplanung aus?

Ruben Zeltner: „Wir fahren ab jetzt die komplette Meisterschaft. Man darf nichts dem Zufall überlassen und muss einfach so viele Punkte wie möglich sammeln. Nächste Station ist die ADAC Hessen Rallye. Dort haben wir einen extrem hohen Schotteranteil, was uns das Leben ein bisschen schwerer machen wird.

Wir freuen uns aber trotzdem auf diese tolle Rallye. Für mich ist diese Rallye eine der anspruchsvollsten, aber auch professionellsten Veranstaltungen Deutschlands.“
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