Donnerstag, 18. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
Formel 1
21.05.2015

Geringe Geschwindigkeiten und viele Kurven in Monaco

Beim Großen Preis von Monaco, dem prestigeträchtigsten Rennen im Formel 1-Kalender, gibt der P Zero Red (Supersoft) sein Renn-Debüt in diesem Jahr. Als zweite Mischung nominierte Pirelli den P Zero Yellow (Soft). Der supersofte Slick, für 2015 mit einer völlig neuen Mischung ausgestattet, besitzt die höchsten Grip- und Performance-Werte in der aktuellen Formel 1-Reifen-Range von Pirelli.

Der Reifen mit dem schmalen Einsatzfenster kommt sehr schnell auf seine erforderliche Betriebstemperatur und ist daher für den engen und kurvigen Streckenverlauf von Monte Carlo ideal geeignet. Mit Monaco verknüpft Pirelli eine besondere historische Beziehung: Juan Manuel Fangio gewann 1950 den ersten Großen Preis von Monaco in einem mit Reifen von Pirelli ausgestatteten Alfa Romeo. Aber auch an Fangios letztem Sieg in Monaco, der sich in dieser Woche zum 68. Mal jährt, hatte der italienische Reifenhersteller Anteil: Fangio siegte 1957 in einem Maserati auf Pirelli Reifen.

Anzeige
Paul Hembery, Motorsport-Direktor Pirelli, kommentiert: „Monaco zählt zu jenen Rennen, auf das sich jeder besonders freut: Es gibt kaum Worte, um dieses Spektakel zu beschreiben. Zum ersten Mal in diesem Jahr kommt unser brandneuer supersofter Slick zum Einsatz. Als zweite Mischung nominierten wir die soften Reifen. Mit dieser Kombination treten wir seit Beginn unseres aktuellen Formel 1-Engagements im Jahr 2011 hier im Fürstentum an. Monaco wurde oft als Circuit beschrieben, auf dem Überholmanöver unmöglich sind, doch in den vergangenen Jahren sahen wir, wie die Reifen-Strategie und der Verschleiß häufig zu wechselnden Positionen im Feld und Überholmanövern auf der Strecke führten. In diesem Jahr wird die Art und Weise, wie die Fahrer den neuen supersoften Slick mit seinem beachtlichen Performance-Vorteil einsetzen, besonders wichtig sein.

In Monaco gibt es etliche Besonderheiten: Dazu gehören auch die Zeiten der Sessions. Sie tragen zur legendären Unvorhersehbarkeit dieses Rennens bei und führen zum naheliegenden Vergleich mit dem Roulette. Doch wie immer gilt: Die richtige Vorbereitung sowie das Sammeln und Auswerten von Reifen-Daten während der Sessions des freien Trainings können jeden Fahrer in die Lage versetzen, im Rennen sowie zuvor im entscheidenden Qualifying das Maximum aus ihren Möglichkeiten herauszuholen.“

Die größten Herausforderungen für die Reifen

Das Formel 1-Rennwochenende in Monaco ist in vielerlei Hinsicht besonders: Es das Rennen mit der geringsten Durchschnittsgeschwindigkeit sowie den langsamsten Kurven. Daher ist der mechanische Grip der Reifen dort wichtiger als der aerodynamische Grip. Diese Faktoren machen die Strecke zum idealen Einsatzort für den supersoften Reifen, denn er besitzt das höchste Grip-Level aller Mischungen der F1-Reifen-Range und benötigt die kürzeste Aufwärmzeit. Darüber hinaus ist Monaco das einzige Rennen, das nicht über die von der FIA vorgeschriebenen Mindestdistanz von 305 Kilometer geht.

Der supersofte Slick ist in diesem Jahr der einzige P Zero Reifen mit einer komplett neuen Mischung. Sie wurde mit dem Ziel entwickelt, noch widerstandsfähiger gegen Graining und Blasenbildung zu sein. Zu den wesentlichen Weiterentwicklungen aller Reifen gehören in diesem Jahr die optimierte Druck- und Wärmeverteilung in Aufstandsfläche und Reifen. Daraus resultiert ein gleichmäßigerer Kontakt mit dem Asphalt, was wiederum Grip und Handling verbessert. Das ist auf dieser Strecke entscheidend.

Kein anderer Formel 1-Kurs hat eine ähnlich glatte Fahrbahnoberfläche wie Monaco. Auch die Abfolge der Trainings-Sessions ist einmalig: Das Freie Training beginnt bereits am Donnerstag. Am Freitag ist der Circuit für den öffentlichen Straßenverkehr freigegeben. Das beeinflusst die Entwicklung der Strecke maßgeblich. So liegt am Samstag – im Vergleich zu anderen Rennstrecken – nur wenig Gummi auf der Straße.

Aufgrund der schmalen Auslaufzonen besteht ein hohes Unfallpotenzial, der Einsatz des Safety Cars ist jederzeit möglich. Diesen Aspekt müssen die Teams bei der Erarbeitung ihrer Strategie berücksichtigen. Für den Grand Prix von Monaco sind zudem ein sehr geringer Reifenabrieb sowie ein niedriger Verschleiß charakteristisch, daher kann auch eine Ein-Stopp-Strategie in vielen Fällen funktionieren.

Die rennentscheidende Strategie des vergangenen Jahres

2014 war die Ein-Stopp-Strategie erfolgreich, begünstigt durch eine Safety Car-Phase, die passenderweise im Zeitfenster des Reifenwechsels lag. Nico Rosberg, der das Rennen von der Pole-Position gewann, und sein Team-Kollege Lewis Hamilton fuhren beide in der 25. von 78 Runden an die Box und wechselten von supersoften auf softe Slicks. Romain Grosjean war der bestplatzierte Fahrer, der auf eine Zwei-Stopp-Strategie setzte. Er kam als Achter ins Ziel. Etliche anderer Fahrer aus dem hinteren Feld nutzen innovative Rennstrategien, um während des Rennens Plätze gutzumachen.

Erwartete Witterungsbedingungen während des Rennens

Es bleibt überwiegend klar, nur hin und wieder bewölkt es sich. Die Außentemperaturen schwanken zwischen 15 Grad Celsius in der Nacht und 23 Grad Celsius am Tag. An allen vier Tagen des Rennwochenendes kann es zwischenzeitlich regnen.
Anzeige