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FIA Formel E
29.06.2015

e.dams-Renault gewinnt ersten Formel E-Titel

Renault hat erneut Motorsportgeschichte geschrieben: Der von der französischen Marke unterstützte Rennstall e.dams-Renault krönte sich am Wochenende zum ersten Teamweltmeister der neuen FIA Formel E-Weltmeisterschaft. Sébastien Buemi hatte durch Pole-Position und Sieg im Samstagsrennen die nötigen Punkte zum vorzeitigen Titelgewinn erobert.

Teamkollege Nicolas Prost rundete mit Platz sieben den Feiertag für das von Renault Markenbotschafter Alain Prost und Jean-Paul Driot geführte Team e.dams-Renault ab. Im letzten Rennen der Formel E-Premierensaison am Sonntag reichte Nelson Piquet jr. ein siebter Rang zum Gewinn des Fahrertitels. Buemi wurde mit einem Zähler Rückstand Vizeweltmeister.

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Die erste Saison der FIA Formel E-Weltmeisterschaft erlebte am letzten Juni-Wochenende in London ein denkwürdiges Finale. Im historischen Battersea Park fanden erstmals zwei ePrix an einem Rennwochenende statt. Das Team e.dams-Renault reiste als Tabellenführer in die britische Hauptstadt – und als einziger Rennstall, bei dem noch beide Piloten Chancen auf den Fahrertitel besaßen. Seine Ambitionen auf dieses große Ziel untermauerte Sébastien Buemi, zugleich amtierender Sportwagen-Weltmeister, mit der Pole Position für den Samstagslauf.

Mit einer souveränen Leistung, klugem Energiemanagement und fehlerloser Boxenarbeit seines Teams fuhr der Schweizer in seinem Spark-Renault SRT01_E einen Start-Ziel-Sieg ein. Damit gewann der Pilot von e.dams-Renault als einziger Formel E-Fahrer drei Rennen in der extrem ausgeglichenen Premierensaison der rein elektrischen Rennserie. Zugleich schloss er bis auf fünf WM-Punkte zu Tabellenführer Piquet auf. Auch Lucas di Grassi aus dem deutschen Abt-Team ging mit Titelhoffnungen in den großen Showdown am Sonntag.

Das Finalrennen nahm der Franzose Stéphane Sarrazin vom Venturi-Team des Hollywoodstars Leonardo DiCaprio von Startplatz eins aus in Angriff. WM-Anwärter Buemi kam in dem von Regen beeinträchtigten Qualifying auf Platz sechs und startete damit immerhin vor seinen Titelrivalen di Grassi und Piquet, die sich mit den Plätzen elf und 16 begnügen mussten.

Im letzten ePrix der Saison 2014/2015 sah Sarrazin die karierte Zielflagge zwar als Erster. Der Franzose hatte jedoch das erlaubte Energielimit überschritten und fiel durch die unvermeidliche Zeitstrafe aus den Punkterängen. Der Brite Sam Bird (Virgin Racing) erbte den Sieg. Allerdings zog weniger das Geschehen an der Spitze, als vielmehr der Kampf der WM-Aspiranten die Blicke auf sich.

Kurz vor dem obligatorischen Fahrzeugtausch gegen Rennmitte lag Sébastien Buemi auf Position fünf – es sah so aus, als sollte sein starker Saisonendspurt mit dem WM-Titel belohnt werden. Doch gleich in der ersten Runde nach dem Boxenstopp drehte sich der Westschweizer und fiel um eine Position zurück. Trotz beherzter Attacken auf den vor ihm fahrenden Bruno Senna (Mahindra Racing) fand Buemi keinen Weg vorbei. Tabellenführer Nelson Piquet hingegen arbeitete sich von seinem Startplatz in der achten Reihe kontinuierlich durchs Feld. Endrang sieben reichte für den Titelgewinn – mit einem einzigen Punkt Vorsprung.

Hinter Piquet als erstem FIA Formel E-Weltmeister der Geschichte beendet Sébastien Buemi die Saison als Zweiter. Nicolas Prost, zweiter Pilot von e.dams-Renault, wurde Gesamtsechster. Als Teamweltmeister triumphiert e.dams-Renault. „Wir haben seit dem Start dieser Rennserie großartige Leistungen gezeigt. Dieser Weltmeistertitel krönt die gute Arbeit von allen Mitarbeitern im Team von Alain Prost und Jean-Paul Driot“, lobt Patrice Ratti, Geschäftsführer von Renault Sport Technologies. „Es war eine extrem eng umkämpfte Meisterschaft, da alle Teams und Fahrer das gleiche Material zur Verfügung hatten. Wir gratulieren Nelson Piquet zum Fahrertitel und allen beteiligten Rennställen zu ihrem Kampfgeist, der uns so viele packende Rennläufe beschert hat. Diese erste Formel E-Saison ist nicht zuletzt ein großer Erfolg für die Menschen rund um Alejandro Agag, der diese grandiose Meisterschaft aufgebaut hat.“

Gleichzeitig richtet Patrice Ratti seinen Blick schon auf die nächste Saison. „In Zusammenarbeit mit Spark haben wir Fairness, Performance und Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau erzielt. Im ersten Jahr haben wir die Vision einer rein elektrischen Rennserie Wirklichkeit werden lassen, jetzt möchten wir unsere Fähigkeiten in den freigegebenen Technikbereichen unter Beweis stellen. Wir können es kaum erwarten, uns mit starken neuen Gegnern zu messen und die Technologie der elektrischen Rennfahrzeuge weiter voranzubringen.“
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