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FIA ETCC
01.07.2015

Pfister erfolgreich in Paul Ricard und am Slovakiaring

Es waren actionreiche Tage für das deutsche Pfister-Racing-Team mit gleich zwei Rennveranstaltungen der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) innerhalb kurzer Zeit. Vom 19. bis 21. Juni 2015 starteten die Tourenwagen-Rennfahrer am Slovakiaring in der Nähe von Bratislava, um gleich nach Rennende zum Circuit Paul Ricard nach Frankreich zu reisen, da hier vom 26. bis 28. Juni 2015 die weiteren Rennen stattfanden.

„Die beiden Rennveranstaltungen fanden „Head-to-Head“ innerhalb nur einer Woche statt, was im Motorsport eher ungewöhnlich ist und für uns natürlich eine große logistische Herausforderung darstellt, das Rennfahrzeug und Equipment mehrere tausend Kilometer quer durch Europa zu transportieren. Auch die physische und mentale Belastung für Team und Fahrer ist hier hoch, deshalb bin ich sehr stolz auf unser Team zwei absolut erfolgreiche Rennveranstaltungen erreicht zu haben“, so Rennfahrer Andreas Pfister.

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Am Slovakiaring noch „unter Wert“ geschlagen, kämpfte sich das Pfister-Racing-Team am Circuit Paul Ricard zurück an die Spitze

An den 5,9 Kilometer langen Slovakiaring hatte Andreas Pfister besonders gute Erinnerungen, konnte er doch mit einem tollen Rekord von 2012 bis 2014 jedes ETCC-Rennen dort für sich entscheiden. Doch 2015 sollte es für ihn deutlich schwieriger werden, auf dieser Strecke an der Spitze mitzumischen:

„Wir hatten im Verlauf des Rennwochenendes in der Slovakei Probleme das richtige Fahrwerkssetup zu treffen. Ich konnte mich auch auf den eher untersteuernden Rennwagen nicht optimal anpassen, und so fehlten uns einige entscheidende Zehntelsekunden pro Runde. Ich lieferte ihn beiden Rennen zwar eine kämpferische Leistung ab, aber die Plätze vier und fünf waren dort das Maximum für uns. Natürlich war dies für mich persönlich enttäuschend, aber es gelang mir gut, mich neu zu motivieren und wieder voll anzugreifen“, so der 27-jährige Deutsche nach den Europameisterschafts-Läufen in der Slovakei.

Erste Startreihe, Bestzeit im Warmup und der Sieg am legendären Circuit Paul Ricard

Nach den eher ernüchternden Ergebnissen am Slovakiaring galt es für das Pfister-Racing-Team nun nach vorne zu schauen und mit voller Motivation in einem Zeitraum von weniger als drei Tagen die Möglichkeit zu finden die Kräfteverhältnisse in Frankreich umzudrehen. Trotz dieses hohen Drucks arbeiteten alle Teammitglieder zielgerichtet, und Andreas Pfister hatte wieder ein absolut konkurrenzfähiges Rennfahrzeug zur Verfügung.

„Der Circuit Paul Ricard ist eine spezielle Rennstrecke mit vielen technischen Kurven, die nur mit einer idealen Kombination aus Rennfahrer und Rennwagen erfolgreich gemeistert werden kann. Ich fühlte mich auf der 3,8 Kilometer langen Rennstrecke sofort wohl und konnte auch den Speed wieder auf den Asphalt mit sehr guten Rundenzeiten umsetzen. Dies bescherte uns den zweiten Startplatz für das erste Rennen, sowie eine überlegene Bestzeit im Warm-Up. Beides natürlich sehr gute Voraussetzungen für die Rennen“, gab ein sichtlich entspannter Andreas Pfister kurz vor den Rennen zu Protokoll.

Hitzeschlacht an der Cote´d Azur in beiden Rennen – Schrecksekunde in Rennen eins

Für beide Rennen am Sonntag stand eine Hitzeschlacht mit mehr als 31 Grad Außentemperatur an. „Im Rennwagen ist dann das gut und gerne mal das Doppelte der Außentemperatur“, so Pfister.

Vor vollen Zuschauertribünen wurde das erste Rennen mit einem „fliegenden Start“ begonnen. Andreas Pfister reagierte gut und war bereits auf Höhe des Führenden Dusan Borkovic, steckte dann aber in den ersten beiden Kurven etwas zurück, um eine Kollision zu vermeiden. „Mein Start war sehr gut und die Führung greifbar, Borkovic verteidigte aber mit Allem was er hatte und ich entschied mich, eine Berührung zu vermeiden, was es aber Mato Homola ermöglichte, auf Platz zwei zu kommen. Bereits in der dritten Runde konnte ich ihn mir aber zurechtlegen und in einem guten Manöver wieder auf Platz zwei nach Vorne fahren. Die Freude währte aber nicht lange, denn Homola berührte mich am hinteren rechten Rad, und schickte mich damit in die Auslaufzone, was mich zwei Positionen kostete.“

Homola wurde für dieses Vergehen zwar von der Rennleitung mit einer „Drive-Through“-Durchfahrtsstrafe belegt, dennoch war in diesem ersten Rennen nach diesem Vorfall der dritte Platz das maximal mögliche für Andreas Pfister.

Vom fünften Startplatz zum Sieg im zweiten Rennen

Durch die umgedrehte Startreihenfolge für das zweite Rennen startete Andreas Pfister vom fünften Platz aus, fuhr aber in einem sehenswerten und nahezu perfekten Rennen nach vorne: „Die Startphase lief gut und ich platzierte mich nach zwei Runden auf dem dritten Rang, nachdem ich in der vierten Runde die Führung übernehmen konnte, schaffte ich es mit sehr guten Rundenzeiten mir einen kleinen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten zu verschaffen. Am Ende kreuzte ich als erster die Ziellinie mit über drei Sekunden Vorsprung – ein absolut tolles Ergebnis, dass ich meinem super Team zu verdanken habe: Alois Pfister, Hannes Kerst, Jörg Chmiela, Kai Denner, Matthias Hutzel und Louis Holliger. Ich bin natürlich sehr glücklich über diesen Sieg!“

Vierkampf um den EM-Titel deutet sich an

Nach diesen erfolgreichen Rennen steht nun die ETCC-Sommerpause an, und Anfang September geht der Kampf um die Tourenwagen-Krone in Brno (CZ) weiter. Hier deutet sich ein Vierkampf zwischen Dusan Borkovic (SRB), Petr Fulin (CZ), Andreas Pfister (DE) und Mato Homola (SVK) an.
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