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DMV GTC
30.07.2015

Ein lachendes und ein weinendes Auge bei RWT Racing

Der ehemalige DTM- und Gruppe C-Pilot Frank Jelinski hat ganz offensichtlich immer noch ein sehr gutes Händchen für junge Talente. Er war es, der Kim Giersiepen (21) und Hannes Utsch (20) seinem Freund Gerd Beisel von RWT Racing wärmstens ans Herz gelegt hatte. Nach mehreren Tests in einer Callaway Corvette erlebten die zwei Youngster nun beim fünften Lauf der DMV GTC in Hockenheim ihre „GT3-Renn-Feuertaufe“.

Schon im Zeittraining zeigten die Callaway-RWT Junioren auf den beiden aktuellen GT Masters Corvetten, was sie drauf haben. Gegen die etablierte Konkurrenz holten sich Giersiepen den vierten und Utsch den fünften Startplatz für Rennen 1. Noch besser lief es für Kim Giersiepen im zweiten Qualifying mit Platz 3 und als zweitbester GT3. Gerade mal eine halbe Sekunde war der Markenkollege und langjährige Corvette-Routinier Jürgen Bender schneller gewesen. Für Hannes Utsch gab zwar es „nur“ den sechsten Startplatz, dafür sollte er dann im zweiten Durchgang richtig glänzen. In ersten Lauf lief alles perfekt, beide kamen gut weg und fuhren auch richtig gut mit. Zunächst hielten beide ihre Plätze aus dem Zeittraining, doch Utsch konnte kurz vor Rennschluss seinem Teamkollegen überholen. Der startete fairerweise jedoch keinen „Gewaltkonter“, sondern und ließ seinen Teamkollegen ziehen. So blieb es dann auch bis zum Ende. Utsch schrammt mit dem vierten Platz knapp am Podium vorbei, Giersiepen folgte mit einem minimalen Abstand von lediglich 0,157 Sekunden dicht auf.

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Der zweite Lauf begann mit einem Drama. Giersiepen meldete per Funk in die Box, dass er keinen Vortrieb hat. Ein Differential, dass normalerweise ein Jahr hält und erst beim letzten GT Masters-Rennen eingebaut worden war, hatte den Dienst versagt. Umso besser lief es dagegen für Utsch. Er kämpfte sich recht schnell auf die vierte Position vor und lieferte sich dann ein tolles Duell mit Steffi Halm im Alpina B6 GT3. Drei Runden schaute er sich ihre Line beim Anbremsen der Sachskurve an, dann zog er innen mit seiner Corvette an der schnellen Lady vorbei. Die Ammerbucherin konterte zwar ziemlich heftig, hatte aber keine Chance mehr und musste später dann mit einem Reifenschaden aufgeben. Richtig kritisch wurde es nochmals zwei Minuten vor dem Rennende, als starker Regen einsetzte. Utsch meisterte auch diese Situation problemlos, brachte seine Corvette sicher ins Ziel und konnte dann seinen wohlverdienten dritten Platz auf dem Podium feiern.

Teamchef Gerd Beisel zog ein positives Fazit: „Die Entscheidung mit den beiden Jungs zu fahren war goldrichtig. Beide sind auf dem gleichen Level und haben sich für ihren ersten GT3-Renneinsatz richtig gut geschlagen. Toll, dass Hannes den Sprung aufs Podium geschafft hat, das wäre Kim bestimmt auch gelungen, doch die Technik hat uns einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. “
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