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CIK/FIA
27.07.2015

EM-Titel für Lundgaard und Hanley

Im schwedischen Kristianstad fielen heute die Entscheidungen in der CIK-FIA KF und KF Junior Europameisterschaft. 122 Teilnehmer gingen an den Start und erlebten, bei wechselhaftem Wetter, aufregende Rennen. Als Europameister wurden Christan Lundgaard (KF Junior) und Ben Hanley (KF) geehrt. Stark unterwegs waren auch die deutschen Finalisten.

Nach Portimao in Portugal und Brandon in England reiste der EM-Tross weiter nach Schweden. Schauplatz war der 1.231 Meter lange Asum Ring in Kristianstad. Das Wetter präsentierte sich diesmal sehr abwechslungsreich: Die Zeittrainings am Freitag gingen im Trockenen über die Bühne, die Heats am Samstag fanden im Regen statt. Wieder trockene Bedingungen herrschten in den großen Finalrennen am Sonntag. Durchgesetzt haben sich letztlich Christian Lundgaard (KF Junior) und Ben Hanley (KF).

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KF Junior: Lundgaard gewinnt Europameisterschaft

Bei den Junioren herrschte vor den Finalrennen große Spannung. Bis zu zehn Fahrer hatten noch Chancen auf den heißbegehrten Titel. Nach den Heats am Samstag hatte Christian Lundgaard (Tony Kart/Vortex) das Zepter in der Hand – mit Rang neun lag er jedoch nicht an der Spitze. Dort machte sich der Chinese Sun Yue Yang (FA Kart/Vortex) breit. Gleich drei von vier Vorläufen beendete er als Sieger. Hinter ihm folgte Sebastian Fernandez Wahbeh (FA Kart/Vortex) vor Marta Garcia (FA Kart/TM). Bester Deutscher war Max Hesse (MadCroc/TM) auf einem tollen fünften Rang.

Im Pre-Finale rückte Christian Lundgaard das Klassement wieder gerade und erkämpfte sich die Führung. Diese gab er auch im Verlauf des Finales nicht mehr aus der Hand. Mit einem Start-Ziel-Sieg sicherte sich der Däne den Europameistertitel. Als Zweiter reihte sich der Brasilianer Felipe Drugovich (Kosmic/Vortex) vor der schnellen Spanierin Marta Garcia ein. Der einzige Deutsche Finalist Max Hesse schloss das EM-Wochenende als hervorragender 15. ab.

Neben Hesse schnupperten erstmalig Niklas Krütten (Tony Kart/Vortex) und Lisa-Marie Mohr (CRG/Parilla) EM-Luft. Die beiden Youngsters zeigten eine gute Lernkurve und lagen am Samstagabend auf den Positionen 52 und 74. Während Lisa-Marie Mohr damit nicht die Qualifikation zum Pre-Finale schaffte, nutzte Krütten seine Chance – als 28. verpasste er jedoch den Finaleinzug.

KF: Finalsieg für Armstrong – EM-Titel für Hanley

Die Rennen der KF standen ganz im Zeichen des EM-Zweikampfes zwischen Ben Hanley (Mad-Croc/TM) und Tom Joyner (Zanardi/TM). Nach dem Qualifying hatte aber der Däne Nicklas Nielsen (Tony Kart/Vortex) die Nase vorne, gab seine Führung in den Heats jedoch an Ben Hanley ab. Der Brite kämpfte sich aus der zehnten Position nach vorne und führte das Klassement vor Richard Verschoor (Exprit/Vortex) und Tom Joyner an.

Aus der Pole-Position gab Hanley auch im Pre-Finale die Führung nicht aus der Hand und hatte die beste Ausgangslage im Finale. Doch in diesem sorgte der Neuseeländer Marcus Armstrong (Tony-Kart/Vortex) für eine Überraschung. Nach einer aufregenden Anfangsphase löste er sich vom Feld und fuhr seinen ersten großen internationalen Sieg ein. Zweiter wurde Richard Verschoor vor Tom Joyner. Im Gesamtklassement machte Joyner seinem Landsmann Ben Hanley den Titel jedoch nicht mehr streitig. Im Debütjahr von Mad-Croc beschert der Brite dem Chassis-Hersteller prompt den Europameisterschaftstitel.

Start unterwegs war auch der Deutsche Hannes Janker (CRG/Parilla). Als Vierter im Zeittraining startete er in das Renngeschehen und etablierte sich auch im Verlauf der Heats und dem Pre-Finale in den Top-Rängen. Im Finale lag Janker lange Zeit auf Position zwei und wurde beim Fallen der Zielflagge beachtlicher Vierter. In der Europameisterschaft verbesserte er sich damit noch auf einen tollen sechsten Rang und sorgt für eines der besten deutschen Ergebnisse der vergangenen Jahre. Neben Janker traten auch Moritz Horn (CRG/Parilla) und Niklas Kry (Top-Kart/Parilla) an. Beide mussten sich über den Hoffnungslauf qualifizieren, verpassten jedoch als 12. und 15. die Finaltickets.

Für eine gedämpfte Stimmung sorgte der Tod von Jules Bianchi, während der Fahrerpräsentation am Sonntag zollten die Teilnehmer dem Franzosen ihren Tribut. Der Marussia-Pilot verunglückte 2014 beim Formel 1 Grand-Prix von Japan und lag seit dem im künstlichen Koma. Am 17. Juli erlag der 25-Jährige im Krankenhaus von Nizza den Folgen seiner Verletzungen. Von 2003-2006 war Bianchi im Kart unterwegs und gewann die Französische sowie Asia-Pazifik Meisterschaft. Als Maranello-Werksfahrer waren viele seiner damaligen Wegbegleiter im Fahrerlager in Kristianstad.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung waren noch einige Verfahren offen, daher sind Veränderungen in den Klassements noch möglich.

Quelle: www.kart-magazin.de
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