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ADAC GT Masters
07.07.2015

Dominik Baumann siegt bei Hitzeschlacht

Knapp 40 Grad Celsius, ein Sieg und ein vierter Platz: Das waren die entscheidenden Zahlen zu Dominik Baumanns Rennwochenende auf dem Lausitzring. Der Österreicher sicherte sich seinen zweiten Sieg in diesem Jahr sowie den sechsten seiner Karriere im ADAC GT Masters. Zur Saisonhalbzeit belegt Baumann den dritten Rang in der Meisterschaft.

Dominik, du warst der erste Fahrer, der in dieser Saison zwei Rennen gewinnen konnte. Gutes Gefühl, oder?

Dominik Baumann: „Auf jeden Fall! Das erste Rennen in der Lausitz war einfach geil. Mein Teamkollege Jens und ich sind super Stints gefahren und beim Boxenstopp ging unsere Strategie perfekt auf. Das hat uns vom vierten auf den ersten Platz nach vorn gebracht. Vielen Dank an die Jungs vom BMW Sports Trophy Team Schubert, die entscheidenden Anteil an unserem Sieg hatten. Wir haben in den vergangenen Wochen sehr hart gearbeitet und wurden mit zwei Siegen bei aufeinanderfolgenden Rennwochenenden belohnt.“

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Platz vier am Sonntag war ein weiteres Topergebnis. Beinahe wäre sogar ein weiterer Podestplatz für dich drin gewesen.

Dominik Baumann: „Ja, wir lagen auf Podiumskurs. Jens übergab mir den BMW Z4 GT3 auf Position vier liegend. Dann rutschte ein Audi durch und ich hing eine Weile hinter ihm fest. Ich kam erst vorbei, nachdem er eine Strafe erhalten hatte, verlor aber zwei bis drei Sekunden. Ich kämpfte mich in der Folge an den Porsche heran, der auf Platz drei fuhr. Ich musste dabei sehr aufpassen, weil Bremsen und Motor wegen der hohen Temperaturen überhitzten. Deshalb wich ich mehrere Male von der Ideallinie ab, um in sauberer Luft fahren zu können. Als ich dann einen Kurvenausgang gut erwischte, war ich direkt an dem Porsche dran. Ich wollte nicht mit der Brechstange überholen, aber meine Chance nutzen. Ich kam vorbei, dabei gab es jedoch eine Berührung. Das war natürlich keine Absicht und der Aufprall war auch nicht schlimm. Wir erhielten leider die Order von der Rennleitung, den Platz zurückzugeben. Ich habe mich im Auto zwar ziemlich geärgert, aber unterm Strich können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.“

Am Wochenende herrschten Rekordtemperaturen in der Lausitz. Wie kamst du mit den knapp 40 Grad Celsius klar?

Dominik Baumann: „Außerhalb des Autos war es schon heiß, im Cockpit aber noch wesentlich wärmer. Rund 65 Grad Celsius sind eine echte Ansage, da musst du topfit und super trainiert sein. Beim Fahren selbst ist es in Ordnung, weil die Luft ein wenig kühlt. Am heftigsten sind die Temperaturen, wenn du stehst, wie in der Boxengasse oder der Startaufstellung. Dann versuchst du, so spät wie möglich ins Auto zu steigen. Der Lausitzring war eine wirklich heiße Angelegenheit, aber am Ende war es okay. Und genügend Pools standen ja auch im Fahrerlager rum.“

Du bist jetzt Gesamtdritter in der Meisterschaft. Wie fällt deine Zwischenbilanz nach vier von acht Rennwochenenden aus?

Dominik Baumann: „Zusammengefasst: Das erste Saisonviertel war nicht so gut, das zweite umso besser. In Oschersleben haben wir ordentlich gepunktet, konnten unser ganzes Potenzial aber nicht zeigen. Wir wussten, dass wir mehr drauf haben. Die Rennen am Red Bull Ring waren leider nicht gut. Technische Probleme und ein früher Ausfall nach einer unverschuldeten Kollision, daran möchte ich gar nicht zurückdenken. Spa-Francorchamps war dann der Hammer mit unserem ersten Saisonsieg. Im zweiten Rennen haben wir uns den fünften Platz hart erkämpft. Unter heftigstem Regen war es sehr schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Wenn du bei 200 km/h aufschwimmst, ist das nicht so schön. Als ich unseren BMW heil an die Box zum Fahrerwechsel gebracht hatte, fühlte sich das wie ein kleiner Sieg an. Mit dem Lausitzring-Wochenende bin ich auch voll zufrieden. Wir waren das erfolgreichste Team gemeinsam mit den Meisterschaftsführenden.“

Im ADAC GT Masters steht nun die Sommerpause an. Weiter geht’s vom 14. bis 16. August auf dem Nürburgring. Wie verbringst du die Zwischenzeit?

Dominik Baumann: „Jetzt reise ich erst mal heim, um eine leichte Erkältung richtig auszukurieren. Dann steige ich wieder voll ins Training ein, um möglichst fit zu sein für die zweite Saisonhälfte. Zwischendurch reise ich ein paar Tage nach Italien, um dort ein bisschen Kart zu fahren. Das ist das beste Training: Es macht einen Riesenspaß und du wirst richtig gefordert. Ich bin nicht so der Urlaubstyp und froh, wenn ich auch mal ein paar Tage zuhause bei meiner Familie und Freunden verbringen kann. Schließlich bin ich ja sowieso das ganze Jahr über unterwegs.“
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