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VLN
28.10.2014

Karch auf einem Niveau mit Profi Marc Basseng

Der letzte Lauf der VLN 2014 bot für Claudius Karch noch einmal komprimiert alles das, was die komplette Saison in diesem Jahr für ihn bereit hielt: gute schnelle Rundenzeiten gepaart mit etwas Pech. „Sicher ist das Jahr nicht so verlaufen, wie erhofft, trotzdem bin ich mit dem letzten Rennen gar nicht unzufrieden“, sagte der Mannheimer hinterher.

Erfreulich war, dass Karchs Co-Pilot – Profi Marc Basseng – zum einen direkt gut mit dem Auto zurechtkam und Claudius Karch trotzdem der schnellere Pilot des Wochenendes war. „Das zeigt mir, dass ich durch das Training und die Erfahrung der letzten Jahre auf ein gutes Level gesteigert habe.

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Dass der Porsche Cayman S am Ende mit Spritmangel im Streckenabschnitt Breidscheid ausrollte war für Karch zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch. „Wir haben extrem pushen müssen, um die Gegner in der 911er Porsches zu halten und da geht man in Sachen Spritmenge auch mal ein Risiko ein.“ Viel tiefer saß der Frust über die Zwischenzeitliche Rennunterbrechung und die anschließende Fehlentscheidung in Sachen Reifenwahl. Denn am Start hatte Karch seine Klasse V6 noch gut im Griff. Zwar drückten zahlreiche Gegner von hinten, doch der Mannheimer konnte immer in der Führungsgruppe mithalten. Doch nach nur zwei Runden senkte sich Nebel auf die Strecke und die Rennleitung entschied sich zu einer Unterbrechung. Erst zwei Stunden später konnte die Hatz weitergehen. Karch entschied sich mit seinem Team Mathol Racing für Intermediats, weil die Strecke teilweise noch nass war und auch Regen zu befürchten war.

Doch stattdessen war es viel trockener, als erwartet, sodass man mit Slicks einfach besser aufgestellt war. „Das war sehr ärgerlich, aber wir hatten uns halt so entschieden“, meinte Karch. Als dann bei einem Boxenstopp auch noch zwei Muttern klemmten und so rund 50 Sekunden verloren gingen, war an den Klassensieg nicht mehr zu denken. Zusätzlich spielten die 911er Porsche plötzlich zeitlich in einer ganz anderen Liga, was Karch und sein Einsatzteam Mathol Racing dazu veranlasste, das Risiko etwas zu erhöhen. „Es ging natürlich nicht darum rücksichtlos zu sein, sondern etwas mehr ans Limit zu gehen“, erklärte Karch später. Dazu gehörte auch, dass nur die minimal benötigte Tankmenge eingefüllt wurde, um möglichst viel Gewicht zu sparen. Doch als Marc Basseng dann in der letzten Runde ohne Benzin ausrollte, war klar, dass man ein kleines Stückchen zu hoch gepokert hatte.

„Uns war bewusst, dass es kritisch werden könnte. Aber ich finde es schade, dass wir durch die Einstufung der Autos dazu gezwungen waren“, sagte Karch. „Ich möchte aber betonen, dass meine Gegner den Sieg heute verdient hatten. Ich hätte ihnen halt nur gerne einen Kampf auf Augenhöhe geboten.“ Den kann Karch dann im kommenden Jahr wieder angehen. Für den Mannheimer steht jetzt schon fest, dass er auch 2015 bei Mathol Racing mit seinem Porsche Cayman fahren will. Wer dann sein Beifahrer sein wird und wie die weitere Planung für die kommende Saison aussieht, muss allerdings in der Winterpause besprochen werden.
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