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VEGA Trophy
16.09.2014

Regen sorgt für Spannung beim Vega Trophy-Finale

Im Prokart Raceland im oberpfälzischen Wackersdorf fielen am vergangenen Wochenende vom 13. bis 14. September 2014 die letzten Entscheidungen in der diesjährigen ACV German Vega Trophy-Saison. Insgesamt 85 Fahrerinnen und Fahrer traten bei schwierigen Witterungsbedingungen gegeneinander an und kürten die Meister der Saison 2014.

Am Ostermontag fiel in Hahn auf dem Hunsrück der Startschuss zur ACV German Vega Trophy 2014, nun ging es am vergangenen Wochenende vom 13. bis 14. September 2014 im oberpfälzischen Wackersdorf um die letzten Meisterschaftspunkte in der überregionalen Clubsport-Rennserie.

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Insgesamt 85 Teilnehmer traten in den sechs ausgeschriebene Klassen gegeneinander an und machten es noch einmal spannend. Die Bedingungen auf dem 1.222 Meter langen Kurs des Prokart Raceland waren jedoch nicht einfach. Zwischenzeitlicher Regen sorgte für schwierige Verhältnisse und forderte die Piloten. Am Abend durfte man auf spannende Rennen zurückblicken. Die Tagessiege gingen an Luke Füngeling (Bambini), Gianni Janzik (KF Junior), Marco Pfaff (X30 Junior), Tobias Dauenhauer (X30 Senior), Joachim Fehlau (X30 Master) und Paul-Tobias Winkler (KZ2).

Bambini: Füngeling siegt – Enders gewinnt Meisterschaft

Gaststarter Leon Koslowski (Eschweiler / Solgat Motorsport) fuhr im Qualifying der Bambini die Bestzeit und entschied auch den Start in das Pre-Finale für sich. Im Verlauf der acht Rennrunden musste sich Koslowski aber gegen harte Angriffe seines Verfolgers Paul Enders (Salmtal / Ebert Motorsport) wehren. Wenige Runden vor Rennende zog Enders sogar kurzzeitig vorbei, doch Koslowski schaffte den Konter und verteidigte bis zum Fallen der Zielflagge seine Position. In der Vergabe um Rang zwei wurde es hingegen noch einmal eng. Rico Volz (Schömberg) und Luke Füngeling (Vettweiss) schlossen zum zweitplazierten Paul Enders auf. Nach einigen Positionswechseln setzte sich am Ende aber Enders gegen Volz und Füngeling durch und wurde Zweiter. Komplettiert wurde die Top-Fünf durch Maximilian Schulte (Viernheim / Schwabe Motorsport).

Paul Enders gewann den Start in das große Finale und behauptete seine Führung auf den ersten Metern, doch schon in der zweiten Runde geriet Enders auf nasser Strecke ins Aus und musste das Feld passieren lassen. Neuer Spitzenreiter war Leon Kowslowski: Nach seiner gelungenen Vorstellung im ersten Rennen hatte es Kowslowski diesmal jedoch deutlich schwerer und schaffte es nicht die Angriffe des Tony Kart-Piloten Luke Füngeling abzuwehren. Füngeling zog zur Rennmitte an Koslowski vorbei und baute seine Position bis zum Fallen der Zielflagge aus. Koslowski verteidigte noch Platz zwei vor David Qufaj (Nürnberg / KSM Racing Team). Eine tolle Aufholjagd zeigte Paul Enders: Nach seinem Ausrutscher zu Rennbeginn gab er kräftig Gas und wurde noch beachtlicher Vierter. Im Ziel hatte Enders dann einen doppelten Grund zur Freude: In der Meisterschaft stand Enders als neuer Meister fest.

Meisterschaftsendstand Bambini
1. Paul Enders (127,5 Punkte)
2. Dominik Müller (119 Punkte)
3. Marius Zug (90 Punkte)
4. Maximilian Schulte (86,75 Punkte)
5. Marvin Marino (78 Punkte)

KFJ: Doppelsieg für Gianni Janzik

Meisterschaftsfavorit Jonathan Judek (Hohenhameln / im-racing motorsport) holte sich die Pole-Position und hatte damit die beste Ausgangslage im ersten Rennen. Aber schon während des Starts musste Judek seinen Platz für Gianni Janzik (Stemwede / TR Racing) räumen. Fortan lieferte sich das Duo einen packenden Kampf um den Sieg. Zur Entscheidung kam es dann fünf Runden vor Rennende: Beide kollidierten und Judek fiel weit zurück. Der Stemweder Gianni Janzik behielt hingegen die Führung und brachte diese sicher ins Ziel. Als Zweite reihte sich seine Teamkollegin Patricija Stalidzane (TR Motorsport) vor Niklas Krütten (Trier / MAD Racing Kart – TRT) ein. Letzterer zeigte ein starkes Rennen: Vom Ende des Feldes schloss Krütten die Lücke zur Spitze und hatte sogar noch Siegeschancen. Doureid Ghattas (Bonn / KSM Racing Team) folgte als Vierter vor Jonathan Judek, der als Fünfter ausreichend Punkte sammelte, um schon vorzeitig seinen Titelgewinn zu feiern.

Im zweiten Rennen entwickelte sich ein packender Zweikampf an der Spitze. Gianni Janzik und Niklas Krütten machten den Sieg unter sich aus und fuhren deutlich schneller als der Rest des Feldes. Zwei Runden vor Ende musste aber Niklas Krütten einen herben Rückschlag verkraften. Nach einem Dreher schied Krütten kurz vor dem Ziel aus. Damit war der Weg frei für Janzik. Mit einem Vorsprung von über 18 Sekunden siegte Janzik vor Jonathan Judek, Jan-Vincent Stolle (Köln), Patricija Stalidzane und Nikola Dokovic (Trn Laktas / TR Motorsport).

Meisterschaftsendstand KF Junior
1. Jonathan Judek (155,5 Punkte)
2. Patricija Stalidzane (131,5 Punkte)
3. Doureid Ghattas (121 Punkte)
4. Daniel Oldenburg (103,5 Punkte)
5. Jan-Vincent Stolle (99 Punkte)

X30 Junior: Marco Pfaff holt Tagessieg

Marco Pfaff (Lanzerath / RMW Motorsport) war Schnellster im Zeittraining der X30 Junioren und steuerte auch im ersten Rennen einem ungefährdeten Sieg entgegen. Im Mittelpunkt stand indessen der Kampf um die Meisterschaft. Luca Lippkau (Reken / RMW Motorsport) und Loris Prattes (Neuhemsbach / RMW Motorsport) traten als große Favoriten gegeneinander an. Nach einem durchwachsenen Zeittraining mussten beide aus dem Verfolgerfeld starten. Während Prattes nicht über Rang fünf hinaus kam, zeigte Lippkau auf der nassen Strecke eine tolle Aufholjagd und kam als beachtlicher Zweiter ins Ziel. Ein späterer Wertungsausschluss ließ jedoch den Traum vom Titel platzen. Neuer Zweiter war Marcel Richter (Ebersbach / Wildkart Racing Team) gefolgt von Henrik Schulze Frenkin (Nottuln) und dem neuen X30 Junior-Champion Loris Prattes. Als Fünfter kam Maximilian Paul (Dresden / Team NKS) ins Ziel.

Unglaublich spannend war das zweite Rennen der Junioren. Marco Pfaff verteidigte zu Beginn seine Spitzenposition, doch von hinten näherte sich Maximilian Paul und entfachte in den letzten drei Runden einen harten Kampf um den Tagessieg. Die Beiden wechselten mehrfach die Führung und fuhren zeitweise nebeneinander durch die Kurven. Beim Überqueren des Zielstrichs hatte Paul die Nase vorne. Lange währte die Freude bei dem Dresdener aber nicht, denn bei einer späteren technischen Nachuntersuchung wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt und Paul verlor seinen Sieg. Somit stand Pfaff am Abend ganz oben auf dem Siegerpodium. Neben ihm nahm Luca Lippkau Platz: Aus der letzten Startreihe hatte sich der Pechvogel des ersten Rennens bis auf Rang zwei vorgekämpft. Dritter wurde Marcel Richter gefolgt von Timo Hochwind (München / rl-competition.com) und Loris Prattes.

Meisterschaftsendstand X30 Junior
1. Loris Prattes (125,5 Punkte)
2. Luca Lippkau (115,5 Punkte)
3. Marcel Richter (106 Punkte)
4. Vivien Dingert (100 Punkte)
5. Marco Pfaff (93 Punkte)

X30 Senior: Siege und Meisterschaft für Tobias Dauenhauer

Mit 21 Fahrern war das Feld der X30 Senioren stark besetzt und zeigte in seinen beiden Rennen tollen Kartsport. Nach dem Zeittraining führte Kevin Kratz (Haimhausen / rl-competition.com) das Klassement an. Im ersten Rennen schaffte es Kratz aber nicht, seine Position zu verteidigen und rutschte bis auf Platz vier ab. Die Führung erkämpfte sich währenddessen Tobias Dauenhauer (Mörlenbach / Team Hemkemeyer). Mit einer soliden Vorstellung verschaffte sich Dauenhauer einen komfortablen Vorsprung und sicherte sich den Sieg. Hinter dem Hessen komplettierten Christian Hillenbrand (Kronau / Wildkart Racing Team) und Lasse Weis (Birkland / PK Motorsport) die Top-Drei. Als Fünfter folgte Giuliano Göbbels (Jülich / ADAC Nordrhein e.V.). In der Meisterschaft war trotz des Sieges von Dauenhauer noch nichts entschieden. Sein einziger Verfolger, Simon Steffen (Minderlittgen / Grethen Racing), hielt sich als 15. noch eine kleine Chance offen.

Auftaktsieger Tobias Dauenhauer war auch im zweiten Durchgang nicht zu stoppen. Vom Start weg baute Dauenhauer seine Führung aus und siegte nach 15 Rennrunden mit einem deutlichen Vorsprung. Damit verteidigte Dauenhauer auch seinen Erfolg aus dem vergangenen Jahr und gewann erneut den Titel in der ACV German Vega Trophy. Sein Kontrahent Simon Steffen musste hingegen einen Ausfall verzeichnen. Im Rennen waren auch hinter dem Intrepid-Piloten die Positionen frühzeitig bezogen. Christian Hillenbrand wurde wiederholt Zweiter vor Kevin Kratz, Daniel Ruth (Hasselroth / MK II Kart) und Lasse Weis.

Meisterschaftsendstand X30 Senior
1. Tobias Dauenhauer (145 Punkte)
2. Simon Steffen (112 Punkte)
3. Giuliano Göbbels (105 Punkte)
4. Daniel Ruth (88 Punkte)
5. Kevin Kratz (87 Punkte)

X30 Master: Druckenmüller und Fehlau teilen sich Siege

Schwach besetzt waren die X30 Master. Nur drei Fahrer fanden den Weg zum Finale auf dem 1.222 Meter langen Kurs in der Oberpfalz. Im Zeittraining knüpfte Francois Grethen (Platten / Grethen Racing) an seine Erfolge der vergangenen Rennen an und holte die Bestzeit. Doch in den Rennen musste sich Grethen diesmal seinen Kontrahenten geschlagen geben. Im ersten Durchgang siegte Michael Druckenmüller (Trier) und der Sieg im zweiten Rennen ging an Joachim Fehlau (Ingelheim). In der Meisterschaft gab es jedoch keine Verschiebungen mehr: Francois Grethen feierte seinen X30 Master-Titel 2014.

Meisterschaftsendstand X30 Master
1. Francois Grethen (111 Punkte)
2. Joachim Fehlau (71,25 Punkte)
3. Michael Druckenmüller (68,25 Punkte)
4. Nico Heine (56 Punkte)
5. Björn Liedtke (29 Punkte)

KZ2: Paul-Tobias Winkler fährt solide zum Titel

Mit einem Paukenschlag startete das erste Rennen der Schaltkarts. Danny Schultz (Dresden / Kahnt Motorsport) legte einen unglaublichen Start hin. Aus der vierten Position schoss Schultz nach vorne und kontrollierte im Rennverlauf seinen Spitzenplatz. Zwar stellte sein Verfolger Paul-Tobias Winkler (Babenhausen / WinRace) noch den Anschluss her, schaffte es aber nicht, Schultz von Platz eins zu verdrängen. Schon früh vergeben waren die weiteren Ränge: Marvin Langenbacher (Lahr / RMSV Urloffen) wurde Dritter vor Klaus Parnet (Sinn / Semmler Racing Team) und Sebastian Uber (Pforzheim / KKC Racing PDB Germany).

Zum letzten Rennen des Jahres entwickelte sich noch einmal ein abwechslungsreicher Kampf um die Podestplätze. In den ersten Runden führte Klaus Parnet die Meute an, doch bis zum Fallen der Zielflagge rutschte Parnet bis auf Rang sechs ab. An der Spitze behauptete sich dagegen Paul-Tobias Winkler und sicherte sich mit einem ungefährdeten Sieg auch den Titel in der Schaltkart-Klasse. Über Platz zwei freute sich diesmal Danny Schultz vor Riccardo Homuth-Paz (Santa Ponsa / Compacto Racing), Stephan Schönlebe (Freiberg / Team NKS) und Marvin Langenbacher.

Meisterschaftsendstand KZ2
1. Paul-Tobias Winkler (160 Punkte)
2. Stephen Stumpf (124 Punkte)
3. Marvin Langenbacher (105 Punkte)
4. Sebastian Uber (80 Punkte)
5. Leon Köhler (79 Punkte)

Mit dem Fallen der Zielflagge ging auch für Serien-Organisatorin Annelie Weichert eine erfolgreiche und emotionale Saison der ACV German Vega Trophy zu Ende: „Das war das erste Jahr ohne meinen verstorbenen Mann Michael. Er hatte große Visionen und die möchte ich weiterführen. Das gesamte Team hat einen super Job gemacht und einen großen Anteil an dem Erfolg der Rennserie, dafür danke ich allen. Die ganze Arbeit wäre aber nichts wert, wenn wir nicht auch die Teilnehmer hätten. Auch denen gilt ein großes Dankeschön für die Treue. Die Resonanz war bis jetzt sehr positiv und wir haben sehr spannende Rennen gesehen. Für 2015 gilt es nun, an dem Konzept zu arbeiten. Auch dabei möchten wir auf die Wünsche der Fahrer und Teams eingehen.“

Bevor das MAW-Organisationsteam aber in die wohlverdiente Winterpause geht, wartet am kommenden Wochenende noch das Finale des ACV Baden-Württemberg Kart-Cup. Die große Meisterfeier findet dann am 29. November 2014 im Paddock-Club des Hunsrückring in Hahn statt.
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