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Rallye WM
01.08.2014

Citroën und die Rallye Finnland: Vier Siege seit 1962

Als die Schweden noch die einzigen Fahrer waren, die mit den Finnen bei ihrer Heimat-Rallye mithalten konnten, feierte Citroën 1962 den ersten Sieg im Land der 1.000 Seen. 26 Jahre später war Citroën erneut in Jyväskylä erfolgreich: Die Weltmeister Sébastien Loeb und Daniel Elena holten 2008 den Sieg, ehe sie den Triumph 2011 und 2012 wiederholten.

Die Rallye Finnland ist der schnellste Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Als Sébastien Loeb und Daniel Elena im Jahr 2012 in Finnland siegreich waren, stellten sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122,89 km/h einen historischen Rekord auf.

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„Bei diesen Geschwindigkeiten bedarf es viel Erfahrung, um ganz vorne mitzufahren“, betont Marek Nawarecki, Deputy Team Principal. „Für Mads, der bereits acht Mal in Finnland am Start war, gehört dieser Lauf zu seinen Lieblingsrallyes. Kris kennt diese Rallye ebenfalls gut, da er bereits sechs Mal hier teilgenommen hat – im vergangenen Jahr hinter dem Lenkrad eines DS 3 WRC. Diese Erfahrung wird unseren Piloten helfen, von Anfang an den richtigen Speed zu finden. Das Ziel sind erneut Plätze auf dem Podium.“

Technisch gesehen erfordert die Strecke in Finnland eine große Präzision beim Setup. „Diese Rallye ist sehr schwierig zu gewinnen“, so Didier Clément, Chefingenieur des DS 3 WRC. „Wir haben mehrere Jahre gebraucht, bis wir ganz oben auf dem Podium standen. Man muss die Strecke sehr gut kennen und jeden noch so kleinen Fehler vermeiden. Es ist ein Sprint vom Start bis zum Ziel und es gibt kaum Möglichkeiten, durch Fehler verlorene Zeit wieder aufzuholen.“

Citroën Racing hat kurz vor der „Recce“ noch Testfahrten eingeplant, in denen auch die Zukunft vorbereitet wird: Die Fahrzeuge werden ab diesem Weltmeisterschaftslauf mit neuen Michelin-Reifen ausgestattet sein. Zudem wird der DS 3 WRC von weiteren Entwicklungen profitieren, die für 2015 auf dem Programm stehen.

Mads Østberg mit konstanter Steigerung

Seit seiner ersten Teilnahme in Finnland als 18-Jähriger im Jahr 2006 hat sich Mads Østberg von Jahr zu Jahr gesteigert. Nach dem siebten Platz 2010 beendete er die Rallye 2011 an Position sechs. 2012 fuhr der Norweger auf den fünften Platz, ehe er 2013 mit Rang drei den Sprung aufs Podium schaffte. „Die Erfahrung ist der Schlüssel für einen guten Speed in allen Wertungsprüfungen. Meine acht Starts in Finnland geben mir das nötige Selbstvertrauen“, so Mads Østberg. „Außerdem braucht man ein Fahrzeug mit einem perfekten Setup. Der Aufschrieb ist ebenfalls extrem wichtig, um die Sprünge entsprechend in Angriff nehmen zu können.“

Bei seiner ersten Rallye mit dem DS 3 WRC bei der Rallye Finnland 2013 hinterließ Kris Meeke einen starken Eindruck – in diesem Jahr sieht er sich noch besser gewappnet. „Die zweite Saisonhälfte unterscheidet sich deutlich von der ersten. Es stehen Rallyes auf dem Programm, die ich schon kenne. Ich hoffe, dass sich – gerade auch in Finnland – meine Erfahrung auszahlen wird“, erläutert der Nordire.

Von Helsinki nach Jyväskylä

Am Mittwoch beginnt für die Teams die „Recce“, die am Nachmittag endet. Zwischen 8:00 Uhr und 11:30 Uhr am Donnerstag nehmen die Fahrer am Shakedown in Laavuori teil – eine 4,19 Kilometer lange Wertungsprüfung, die teilweise auf Asphalt gefahren wird. Der Startschuss zur Rallye fällt um 15:00 Uhr – drei Wertungsprüfungen auf Schotter nordöstlich von Jyväskylä stehen auf dem Programm. Die 23,44 Kilometer lange Prüfung Lankamaa wird zweimal gefahren (16:08 Uhr und 19:07 Uhr) – dazwischen absolvieren die Teams Jouhtikylä (10,36 Kilometer, 17:21 Uhr). Den Abschluss des Tages bildet Harju (2,27 Kilometer, 20:30 Uhr) – eine Wertungsprüfung, die auf Asphalt in Jyväskylä ausgetragen wird und seit 16 Jahren nicht mehr auf dem Programm stand.

Mit derselben Startreihenfolge wie zum Auftakt wird der Parc fermé am Freitag ab 7:30 Uhr geöffnet – eine Schleife mit vier Wertungsprüfungen südlich der Stadt erwartet die Fahrer. Nach 27 Jahren ist Pihlajakoski (14,51 Kilometer, 9:18 Uhr) wieder im Programm. Es folgt Päijälä (23,38 Kilometer, 10:26 Uhr) mit einem ersten Abschnitt, der noch nie in der Rallye-Weltmeisterschaft absolviert wurde. Die Rallye führt die Teams anschließend zur Prüfung Kakaristo (20,51 Kilometer, 11:24 Uhr), eine verkürzte Version von Ouninpohja, bevor es über Painaa (7,70 Kilometer, 12:42 Uhr) zurück in den Service Park geht. Dieselben Prüfungen werden nach einem Service am Nachmittag nochmal gefahren (15:56 Uhr, 17:04 Uhr, 18:02 Uhr und 19:20 Uhr), bevor ein zweiter Sprint in Harju (20:30 Uhr) auf dem Programm steht.

Am Samstagmorgen machen sich die Teams ab 7:00 Uhr auf den Weg zu fünf bekannten Wertungsprüfungen, die zweimal absolviert werden. Mökkiperä (13,84 Kilometer, 8:08 Uhr und 15:20 Uhr) wird in umgekehrter Richtung im Vergleich zu sonst gefahren, ehe der Streckenverlauf wieder genau dem von 2013 entspricht: Jukojärvi (21,93 Kilometer, 9:06 Uhr und 16:18 Uhr), Surkee (14,95 Kilometer, 10:43 Uhr und 17:55 Uhr), Himos (4,45 Kilometer, 12:11 Uhr und 19:23 Uhr) und Leustu (10,01 Kilometer, 12:44 Uhr und 19:56 Uhr). Der Rallye-Tag endet mit einem Service ab 21:06 Uhr.

Der kurze letzte Tag der Rallye mit 36 Wertungsprüfungskilometern führt die Teams nach Ruuhimäki (6,79 Kilometer, 9:25 Uhr), das für die Aneinanderreihung von Sprüngen bekannt ist und die engen Strecken von Myhinpää (23,02 Kilometer, 10:43 Uhr). Nach der Power Stage Ruuhimäki 2, die ab 13:08 Uhr live im Fernsehen übertragen wird, ist die Zielankunft am Messezentrum Jyväskylä Paviljonki um 15:00 Uhr vorgesehen.
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