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Rallye Dakar
13.01.2014

De Villiers und von Zitzewitz auf Gesamtrang drei

Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben trotz des zuvor erwarteten Rückschlags auf der siebten Wertungsprüfung die Chance gewahrt, bei der Rallye Dakar ihr Projekt Podium erfolgreich abzuschließen. Obwohl der Charakter der Wertungsprüfung Salta–Salta ihren Gegnern in die Hände spielte, liegt der Toyota Hilux nach Abschluss der Etappen in Argentinien auf Rang drei der Gesamtwertung.

Die siebte Etappe der Rallye Dakar wurde ausschließlich oberhalb der 3.400-Meter-Marke ausgetragen. Gleich zweimal erreichte die Route, die in einer Schleife rund um Salta verlief, Höhen oberhalb von 4.000 Metern über Normalnull. Zum Vergleich: Südafrika, Heimat von Hallspeed, das als Team den Toyota Hilux für Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz einsetzt, weist nicht eine einzige Erhebung auf, die es mit der Höhenlage der heutigen Etappe hätte aufnehmen könnte. Die große Höhe verschlägt nicht nur Fahrer und Beifahrer den Atem – auch dem Material.

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Unter diesen Bedingungen sind Dieselfahrzeuge physikalisch und reglementsbedingt bevorzugt. Sie verlieren angesichts des abnehmenden Sauerstoffgehalts weniger Leistung als Benziner. Dazu verlief der Beginn der siebten Prüfung über Vollgas-Passagen, ehe die Querung der Salinas Grandes – etwa ein zehn Kilometer langer Abschnitt über einen Salzsee – auf dem Programm stand. Kilometer für Kilometer verloren „GdV“ und „DvZ“ angesichts des höheren Leistungsverlustes kontinuierlich Zeit – insgesamt über 16 Minuten auf die Tagessieger Carlos Sainz / Timo Gottschalk (E / D, SMG-Buggy). Allerdings nur rund acht Minuten auf ihre direkten Konkurrenten, die X-raid-Mini-Crews Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret und Joan Roma/Michel Périn.

„GdV“ und „DvZ“ profitierten am Ruhetag im Nachhinein von einer Zeitstrafe ihres Konkurrenten Orlando Terranova (Mini), der wegen unsportlichen Verhaltens mit 15 Extra-Minuten belegt wurde. De Villiers / von Zitzewitz liegen seither an Position drei des Gesamtklassements.

Stimmen der Fahrer nach Etappe 07

Giniel de Villiers: „Ganz ehrlich: Heute habe ich den Hilux ausgequetscht wie eine Zitrone. In dieser großen Höhe sind die Dieselfahrzeuge deutlich bevorzugt, auch den Buggys lag die heutige Etappe eher als uns. Wir haben versucht, das Beste daraus zu machen – und das ist uns auch gelungen. Mehr Bleifuß ging nicht. Gerade in der ersten Hälfte hatten wir damit zu kämpfen. Dazu kam noch ein Plattfuß bei Kilometer 80, der sicher auch nicht geholfen hat. Aber: Wir hatten erwartet, heute Zeit zu verlieren. Morgen ist ein neuer Tag, Chile steht bevor. Danach bekommt die ‚Dakar‘ ein anderes Gesicht. Wir sind bereit.“

Dirk von Zitzewitz: „Heute war es so zäh für uns wie erwartet. Ab 3.500 Meter Höhe haben wir fast keine Leistung mehr. Damit hatten wir heute besonders in der ersten Hälfte der Etappe enorm zu kämpfen. Noch ein Reifenschaden dazu – und ein paar Minuten sind weg. Es galt, Ruhe zu bewahren und stoisch ins Ziel zu kommen, so schnell wie uns möglich. Das haben wir gut hinbekommen, Giniel ist sauber gefahren. Beinahe hätten wir heute noch eine Begegnung mit einem Lama gehabt, das uns vor das Auto gesprungen ist. Aber wir konnten rechtzeitig ausweichen.“

Das kommt: Vorschau auf Etappe 08

Salta–Calama (Verbindung: 522, Prüfung: 302, Verbindung: 215 km): Wäre die „Dakar“ doch eine Sightseeing-Tour. Dann wäre die achte Etappe zwischen Salta und Calama der pure Genuss. Doch die Querung der majestätischen Anden bringt im Anschluss an den Grenzübertritt zwischen Argentinien und Chile, dem „Dach“ der „Dakar“ auf 4.836 Meter sowie dem atemberaubenden Paso de Jama mit seinen Hochplateaus auf 4.400 Metern noch eine 302 Kilometer lange Wertungsprüfung. Nicht selten sind die Teilnehmer schon erschöpft, bevor es losgeht, denn die Verbindungsetappe bis hierhin misst allein 522 Kilometer. Schnelle, enge Abschnitte und wenig Überholmöglichkeiten kennzeichnen die achte WP.
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