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FIA WEC
22.04.2014

Doppelsieg von Porsche beim Saisonauftakt

Mit einem Doppelsieg beim Sechs-Stunden-Rennen in Silverstone, der Auftaktveranstaltung der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC, ist das Porsche Team Manthey erfolgreich in die Saison gestartet. Auf dem britischen Traditionskurs gewannen die Porsche-Werksfahrer Marco Holzer, Frédéric Makowiecki und Richard Lietz mit dem Porsche 911 RSR die Klasse GTE-Pro.

Ihre Werksfahrerkollegen Patrick Pilet, Jörg Bergmeister und Nick Tandy belegten in dem hart umkämpften Auftaktrennen den zweiten Platz. Auf dem Silverstone Circuit erlebten die Zuschauer bei wechselhaften Witterungsbedingungen vom Start bis ins Ziel ein spannendes Rennen. In der elften Runde setzte sich Nick Tandy, der im 911 RSR mit der Startnummer 91 aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen war, erstmals an die Spitze des GT-Feldes.

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Eine Stop-and-Go-Strafe, die nach dem Fahrerwechsel sein Teamkollege Jörg Bergmeister absitzen musste, kostete nur für kurze Zeit die Führung. Auch im weiteren Rennverlauf lag meistens einer der 470 PS starken Erfolgsrenner aus Weissach vorne, die auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basieren. Am Ende war es Neuzugang Frédéric Makowiecki, der sich an die Spitze setzte und in seinem ersten Rennen als Porsche-Werksfahrer diesen wichtigen Auftakterfolg sicher stellte.

Nach Le Mans 2013 hat der 911 RSR in dieser Saison auch die Langstreckenklassiker in Daytona und Sebring gewonnen. Der Erfolg in Silverstone ist vor allem im Hinblick auf den Start bei den 24 Stunden von Le Mans im Juni ein weiterer Schritt nach vorne. Wie eng es in der Klasse GTE-Pro zugeht und wie stark die Werkskonkurrenz von Aston Martin und Ferrari ist, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass im Ziel die ersten vier Fahrzeuge in einer Runde lagen. Wegen zu starken Regens wurde das Rennen, als noch 26 Minuten zu fahren waren, vorzeitig abgebrochen.

Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef: „Das war ein überaus spannendes Rennen mit sehr guten Leistungen unserer Fahrer. Wenn ich nur an die beiden Überholmanöver von Frédéric denke, das hat richtig Spaß gemacht zuzuschauen. Das war Motorsport vom Allerfeinsten. Es war von der Rennleitung sicherlich richtig, das Rennen abzubrechen. Der Regen war zum Schluss einfach zu heftig. Für das erste Saisonrennen ist das natürlich ein tolles Ergebnis und wir werden uns alle Mühe geben, damit das so weitergeht. Unsere 911 RSR waren heute auf trockener und nasser Strecke die Autos, die es zu schlagen galt. Glücklicherweise ist das keinem unserer Konkurrenten gelungen.“

Marco Holzer (#92): „Mit einem Sieg in meine erste WEC-Saison zu starten, ist natürlich ein tolles Gefühl. Das waren heute aber sehr schwierige Bedingungen, weil sich die Verhältnisse dauernd geändert haben. Als ich das Auto übernahm, war die Strecke trocken. Nach zwei Runden hat es dann angefangen zu nieseln. Es war sehr schwierig, konstante Rundenzeiten zu fahren. Ich habe in erster Linie aufgepasst, nicht abzufliegen. Bei so wechselhaften Bedingungen bin ich schon lange kein Rennen mehr gefahren. Da fährst du mit Slicks in eine Kurve, die total trocken aussieht, und plötzlich stehst du quer und schaust durch das Seitenfenster nach vorne. Das war schon ziemlich aufregend.“

Frédéric Makowiecki (#92): „Genau so habe ich mir mein erstes Rennen als Porsche-Werksfahrer vorgestellt. Das war ein tolles Rennen, aber auch ein sehr schwieriges. Wir sind auf trockener Strecke gestartet. Dann hat es angefangen zu regnen, was die Reifenwahl sehr schwierig machte. Wir haben schnell gewechselt und dadurch nicht viel Zeit verloren. Auch als wir dann zurück auf Slicks wechselten, ging das dank unserer flinken Boxencrew ohne größeren Zeitverlust ab. Ein großes Kompliment an das ganze Team. Das war eine tolle Leistung.“

Richard Lietz (#92): „Ich freue mich riesig, dass ich meinen Teamkollegen Marco und Frédéric helfen konnte, mit so einem Sieg in die Saison zu starten. Unser Auto war von der Balance her sehr gut. Wir konnten das Tempo der schnellsten GT-Autos ohne Probleme mitgehen, auch über die Distanz. Bei meinem Stint war es weitgehend trocken, es hat sehr viel Spaß gemacht, zu fahren. Nur beim Überrunden habe ich manchmal etwas Zeit verloren, weil mir langsamere Autos keinen Platz gelassen haben, aber das ist nun mal so. Nach so einem Sieg spielt das keine Rolle mehr.“

Patrick Pilet (#91): „Das ist ein tolles Ergebnis von Porsche. Dieses Rennen hat gezeigt, dass wir die ganze Zeit in die richtige Richtung gearbeitet haben. Ein Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben. Auch wenn es für uns nicht zum Sieg gereicht hat, freue ich mich für das Team. Dieser Erfolg ist der verdiente Lohn für harte Arbeit.“

Jörg Bergmeister (#91): „Es gibt sicherlich Schlimmeres für einen Rennfahrer, als mit einem zweiten Platz hinter seinen Teamkollegen in eine Saison zu starten. Deshalb bin ich auch zufrieden. Mein Stint hat wirklich Spaß gemacht, bis auf die Stop-and-Go-Strafe natürlich, die Nick bekommen hat. Doch unser Auto war so gut mit Slicks, dass ich relativ schnell die Führung zurückholen konnte. Irgendwie war das mein Wetter heute. Ich fahre sehr gerne mit Slicks bei solchen wechselhaften Bedingungen. Das ist sicherlich eine meiner Stärken.“

Nick Tandy (#91): „Wir hatten ein sehr gutes Auto, sowohl auf trockener als auch auf nasser Strecke. Das zeigt ja auch das super Ergebnis für Porsche. In meinem ersten Stint hatte ich einen tollen Zweikampf mit einem Ferrari. Der Regen sorgte danach für etwas Nervenkitzel, doch ich liebe es, wenn in einem Rennen unvorhergesehene Dinge passieren und du mit deiner Strategie darauf reagieren musst. Es war heute wirklich sehr schwierig, keinen Fehler zu machen und das Auto sicher ins Ziel zu bringen. Ich freue mich, dass das so gut gelungen ist, gerade hier in Silverstone. Diese Strecke macht einfach Spaß, vor allem auch bei solch schwierigen Bedingungen.“
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