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FIA Formel E
12.09.2014

Renault leitet mit Formel E neue Ära ein

Am kommenden Samstag, den 13. September 2014, startet auf den Straßen von Peking die neue, rein elektrische Rennserie FIA Formel E in ihre erste Saison. Renault spielt in der neuen Elektro-Rennserie eine zentrale Rolle: Alle Teams gehen mit dem Null-Emissionen-Monoposto Spark-Renault SRT_01E ins Rennen, den Renault Sport maßgeblich mitentwickelt hat.

Darüber hinaus unterstützt der französische Automobil­-Hersteller als Namenssponsor das e.dams-Renault Team mit den Piloten Nicolas Prost und Sébastien Buemi. Statt auf normalen Renn­strecken werden die zehn Läufe der Formel E auf Stadtkursen in inter­nationalen Metropolen und touristischen Zentren absolviert. Deutscher Austragungsort ist am 30. Mai 2015 Berlin.

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„Renault hat von Anfang an beschlossen, diese neue motor­sportliche Herausforderung mitzugestalten“, erklärt Patrice Ratti, Managing Director Renault Sport Technologies. „Die Formel E ist eine einzigartige und hoch innovative Erfahrung, die dem Motorsport ein völlig neues Gesicht geben kann. Diese Neuausrichtung deckt sich mit der Renault Strategie zur breiten Vermarktung bezahlbarer Elektrofahrzeuge aus Großserien­produktion“, so Ratti weiter.

„Fan Boost“ erlaubt kurzzeitige Leistungssteigerung

Der Elektromotor des Spark-Renault SRT_01E stellt im Qualifying-Modus 200 kW / 270 PS zur Verfügung. Im Rennen ist die Leistung auf 150 kW / 204 PS begrenzt. Die drei populärsten Fahrer werden mit dem „Fan Boost“ belohnt und dürfen während des Rennens, beispielsweise für ein Überholmanöver, einmal für fünf Sekunden 180 kW / 245 PS abrufen. Ermittelt wird die Beliebtheit per Online-Voting.

Das Minimalgewicht inklusive Fahrer liegt bei 888 Kilogramm, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist in 3,0 Sekunden möglich. Die Höchstgeschwindig­keit ist auf 225 km/h begrenzt. Die Sicherheitsstandards entsprechen der Formel 1. In der Premierensaison starten zwar alle Teams mit dem Spark-Renault SRT_01E, die Formel E allerdings ist als offene Rennserie konzipiert. Das heißt: Auch andere Konstrukteure können mit ihren Fahrzeugen teilnehmen.

Zehn Teams, 20 Fahrer, 40 Fahrzeuge

In der Formel E gehen zehn Teams mit jeweils zwei Fahrern – viele davon mit Formel 1-Erfahrung – und insgesamt 40 Fahr­zeugen an den Start. Jedem Fahrer stehen zwei Autos zur Verfügung. Um die Kosten im Rahmen zu halten und ein Verkehrschaos in den Gastgebermetropolen zu vermeiden, finden freies Training, Qualifying und Rennen jeweils an einem Tag statt.

Vormittags sind zwei Sessions vorgesehen, um sich mit der Strecke vertraut zu machen und das Fahrzeug auf den Kurs abzustimmen. Am frühen Nachmittag findet das eigentliche Qualifying statt. Es ist in insgesamt vier zehnminütige Sitzungen gesplittet, bei denen jeweils fünf Fahrzeuge gegeneinander antreten.

Beim Rennen selbst ist pro Fahrer ein Pflichtstopp vorgeschrieben, um in ein aufgeladenes Fahrzeug zu wechseln. Außer im Pannen­fall sind Reifenwechsel während des Rennens nicht erlaubt. Die Allwetter-Pneus selbst sind profiliert, damit auch bei Nässe genügend Grip zur Verfügung steht.

Punktevergabe wie in der Formel 1

Die Punktevergabe erfolgt nach FIA Standards (25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 und 1 Punkt). Zusätzlich gibt es drei Bonuspunkte für die Pole-Position und zwei Punkte für die schnellste Runde. Maximal kann ein Fahrer an einem Rennwochenende somit 30 Punkte sammeln. Nach Vorbild der Formel 1 gibt es auch in der Formel E eine Fahrer- und Team-Meisterschaft. Während für die Teamwertung alle Saisonergebnisse zählen, wird bei den Fahrern am Saison­ende das schlechteste Ergebnis gestrichen. Weitere Besonderheit der Formel E: Dank des niedrigen Geräuschniveaus ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten und anderen Veranstaltungen möglich.
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