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FIA ETCC
22.04.2014

Rikli Motorsport mit Podiumserfolg zum Saisonauftakt

Für Rikli Motorsport war es am vergangenen Wochenende vom 19. bis 20. April 2014 ein Saisonauftakt nach Maß. Peter Rikli sicherte sich und für das Honda-Team aus Wangen an der Aare bei der ersten Veranstaltung der Tourenwagen Europameisterschaft (ETCC) einen Pokal. Und Teamkollegin Andrina Gugger sorgte im französischen Le Castellet für ein Kuriosum.

Auf dem französischen Circuit Paul Ricard war der Honda Civic FD von Peter Rikli schon während der freien Trainings immer unter den Top-Fünf zu finden. Der Eidgenosse hatte seinen PS-Boliden bis zum Qualifying auf der vierten Position der Division der Super 2000-Fahrzeuge zementiert und sich eine gute Ausgangsposition für das Rennen erarbeitet.

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Dem schnellen Zimmermann spielte zusätzlich am Sonntagmorgen auch das Wetter in die Karten. Denn entgegen ihr sonniges Ferienimage hüllte sich die Côte d’Azur in dunkle Regenwolken. Das Rennen begann auf regennasser Strecke mit Turbulenzen und das Safety Car musste gleich zweimal während der 16 Rennrunden die Bergung von Gestrandeten absichern. Auch Peter Rikli war in einen Zweikampf mit Kontakt verwickelt, konnte allerdings ohne Blessuren weiterfahren. Er meißelte die schnellste Rennrunde des Feldes in den Asphalt und überquerte trotz eines Drehers als Dritter den Zielstrich. Den zweiten Wertungslauf nahm der Honda-Pilot aus der zweiten Startreihe auf und setzte den von der Crew um Erwin Rikli in Eigenregie entwickelten Tourenwagen wieder perfekt in Szene. Er lieferte sich spannende Zweikämpfe und brachte den Civic nach einigen Überholmanövern auf der zweiten Position ins Ziel.

Peter Rikli, der nach der ersten Veranstaltung in der Tabelle auf Rang zwei geführt wird, berichtete: „Es war ein Wochenende, das riesigen Spaß gemacht hat. Meine Mannschaft hat eine tolle Arbeit abgeliefert: Das Auto war perfekt. Ich konnte schon im ersten Rennen trotz eines Fehlers nach vorn fahren. Und auch der zweite Platz insgesamt zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Natürlich hat auch der Regen eine Rolle gespielt, aber so kann es natürlich gerne weitergehen!“

Bei der Startnummer #10 lief es an diesem Wochenende nicht ganz so rund wie erhofft. Der Bruch einer Getriebewelle bescherte der Crew um das Auto von Andrina Gugger Freitagnacht einige Puzzle-Arbeit. „Meine Mechaniker verzichteten teilweise fast gänzlich aufs Schlafen, damit ich am Samstag pünktlich ins Training starten konnte“, informierte die Rennlady ihre Fangemeinde über Facebook. Nach dem Zeittraining war sie auf Rang acht der Startaufstellung qualifiziert. Dass ihr roter Japaner ebenfalls zu den Top-Fahrzeugen gehört, bewies die Rikli-Pilotin im Warm-up am Sonntagmorgen, als sie sogar ihren Teamkollegen hinter sich verwies.

Nach dem Start zu dem recht rustikalen ersten Rennen wich die junge Zürcherin einigen Gegenständen aus und verbesserte sich im Laufe der nächsten Runden sukzessive. Ganz knapp hinter dem Viertplatzierten sah sie als Fünfte die Zielflagge. In der Reparaturpause wurde heftig am Civic gearbeitet; vielleicht waren es die Tumulte der ersten Runden, die Schäden am Fahrzeug hinterlassen hatten.

Das zweite Rennen nahm Andrina Gugger aus der ersten Startreihe auf. Umsetzen konnte sie die gute Ausgangsposition leider nicht. Sie wurde nach dem verpatzten GP-Start durchgereicht bis auf Rang sieben. Nach einigen Zweikämpfen und exzellenten Rundenzeiten war die Civic-Pilotin wieder bis auf Rang fünf nach vorn gefahren, bevor das Feld die letzte Runde in Angriff nahm. Plötzlich war der Honda in Schleichfahrt unterwegs und blieb wenige Meter vor der Ziellinie stehen. Kurzerhand stieg die 23-Jährige aus, brachte nach dem Motto „wer sein Auto liebt, der schiebt“ unter dem Jubel der Zuschauer ihr Gefährt als Siebte ins Ziel und sicherte sich mit dieser Aktion noch zwei Pünktchen. Sie hat nach der ersten Veranstaltung des ETCC den sechsten Tabellenrang inne und liegt in der Ladies Trophy mit sechs Punkten auf Rang drei.

Andrina Gugger: „Da wir an diesem Wochenende nicht ohne Probleme waren, bin ich mit dem Ergebnis insgesamt recht zufrieden. Vor der letzten Runde hatte sich der Benzindrucksensor gemeldet. Es könnte sein, dass im System durch das Durcheinander des ersten Rennens ein Schaden entstanden ist. Wir werden das Zuhause untersuchen.“ Schon in drei Wochen geht es weiter mit der Tourenwagen Europameisterschaft 2014. Am 10. und 11.Mai 2014 ist man auf dem Slovakiaring bei Bratislava zu Gast.
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