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CIK/FIA
13.07.2014

Juodvirsis und Thonon siegen bei der EM in Wackersdorf

Beim zweiten Lauf der KZ- und KZ2-Europameisterschaft, die an diesem Wochenende im bayerischen Wackersdorf stattgefunden hat, sicherten sich Simas Juodvirsis und Jonathan Thonon die Siege bei den Schaltern.

Nach dem Prefinal der Klasse KZ2 hätte noch keiner mit einem Sieg von Simas Juodvirsis gerechnet. Auch wenn der litauische Energy-Pilot bereits mit einem EM-Sieg in Wackersdorf überzeugen konnte, so hatte ihn nach dem dreizehnten Platz im Prefinale wohl keiner auf dem Schirm. Das Prefinale wurde vom Tscheche Jan Midrla (Birel/TM) gewonnen, der für das Birel Werksteam an den Start ging. Simone Brenna (TB Kart/Modena) sollte den zweiten Platz für sich ausmachen – dicht gefolgt vom Irländer John Norris, der für das Deutsche Team Mach1 Motorsport an den Start ging. Bester Deutscher wurde Manuel Huber (DR/TM), der das ganze Wochenende über mit schnellen Rundenzeiten auf sich aufmerksam machte. Maik Siebecke (CRG/Modena) sicherte sich als zweitbester Deutscher Rang zehn, während Dominik Schmidt (Energy/Vortex) P24 für sich entschied. Michele Di Martino (Energy/TM) musste sich mit P33 zufrieden geben.

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Im Finale ging es beim Start auf nasser Strecke turbulent zu. Lange Zeit lag die Spitze um Jan Midrla, Simone Brenna, John Norris und Manuel Huber dicht beeinander. Später war es Manuel Huber der die Initiative ergreifen konnte und bis auf die zweite Position vorfahren konnte. Nach 14 Runden begann die Strecke jedoch abzutrocknen und die Piloten hatten mit Reifenproblemen zu kämpfen. So auch Huber, der die zweite Position schließlich nicht mehr halten konnte und von John Norris abgelöst wurde. Im weiteren Rennverlauf musste Huber weitere Plätze abgeben. Ein weiterer Deutscher konnte für einige Runden ganz vorne mitmischen. Maik Siebecke lag zwischenzeitlich auf Rang zwei, wurde jedoch von Midrla später auf P3 zurückverwiesen. Wenige Runden vor Schluss sah es nach einem Sieg für Midrla aus, doch von hinten kam Simas Juodviresis, der sich mit spektakulären Überholmanövern an die Spitze des Feldes setzen konnte. Siebecke rutschte somit aus der Top-3, gewann den Platz aber durch eine nachträgliche Zeitstrafe für Midrla, der auf den sechsten Platz verwiesen wurde, zurück. Zweitbester Deutscher wurde Michele Di Martino auf Rang 16 vor Dominik Schmidt, der das Finale auf P17 beendete. Manuel Huber wurde auf Platz 22 gewertet.

Auch in der Europäischen Elite der KZ-Schalter gab es spektakuläre Rennen zu beobachten. Im Prefinale konnte der symphatische Niederländer Bas Lammers (Formula K/Parilla) auf voller Länge überzeugen und sich den ersten Platz sichern. Schon im Warm Up am Sonntagmorgen zeigte er mit der zweitschnellsten Zeit, dass er in Top Form ist. Auch Rick Dresen (Zanardi/Parilla), der sich im Prefinale den zweiten Platz belegte bewies, dass er nichts zu verschenken hatte. Drittplatzierter wurde der italienischen CRG-Pilot Felice Tiene, der ein starkes Rennen fuhr und dabei drei Positionen gut machen konnte.

Von Platz 20 ging der beste Deutsche Alexander Schmitz (Tony Kart/Vortex) ins Rennen und fuhr auf Platz 15 vor. Toni Greif (DR/TM) fuhr von Platz 26 auf die 20. Position vor. Kevin Pieruszek (Tony Kart/Vortex) fuhr den 23. Platz ein, während Niko Jocker Rang 29 einfuhr. Das Finale der KZ sollte sich für die Deutschen jedoch nicht zum Guten wenden.

Im Finale brannten die Piloten an der Spitze gleich nach dem Start ein regelrechtes Feuerwerk ab. Zunächst waren es Rick Dreezen und Bas Lammers, die für jede Menge Spannung sorgten. Dabei wechselten sich die Piloten an der Spitze ab, am Ende war es jedoch Rick Dreezen, der sich im Zweikampf behaupten konnte. Zielstrebig steuerte Dreezen sein Kart in Richtung Ziel, doch auf dem weiten Weg kam ein weiterer Protagonist ins Spiel. Der belgische Praga-Pilot Jonathan Thonon legte sich nach und nach seine Gegner zurecht und zog an diesen vorbei, bis er die Spitze erreichte. Mit schnellen Rundenzeiten zog er zunächst an Lammers vorbei, den er von der zweiten auf die dritte Position verwies. Schließlich konnte er auch den Zanardi-Pilot Rick Dreezen ausspielen und gleich nach dem Überholmanöver Meter machen. Mit 2,513 Sekunden Vorsprung überquerte er nach einem langen und kräftezehrenden Rennen die Ziellinie als erster. Dreezen belegte Platz zwei. Dabei spielte ihm Flavio Camponeschi (Tony Kart/Vortex) in die Karten, der Lammers noch einmal unter Druck setzte, sodass dieser sich auf das Abwehren seiner Hintermanns konzentrieren musste. Mit nur 0,158 Sekunden rettete sich Bas Lammers auf Position drei.

Action gab es natürlich auch im Prefinale und Finale der Academy Trophy. Im Prefinale machten der Japaner Ota Kakunoshin und der Niederländer Rinus Van Kalmthout auf sich aufmerksam. Schon in den Heats waren die Protagonisten schnell unterwegs und sicherten sich Top-3 Startplätze. Dabei kam ihnen ein Rennunfall von Illya Zamula zugute, der zunächst das Feld anführte, aber später auf Position 19 zurück fiel. Während Ota den ersten Platz einfuhr und Van Kalmthout auf Rang zwei folgte, war es Richard Verschoor, der P3 für sich entschied.

Im Finale konnte Ota die Führungsposition nicht verteidigen und musste diese an Verschoor abtreten, doch wie auch in der KZ-Klasse rückte aus dem Nichts ein weiterer Pilot in den Mittelpunkt. Der Franzose Alexandre Vromant, welcher von Platz sieben ins Rennen ging, mischte auf einmal ganz vorne mit. Mit schnellen Rundenzeiten und geschickten Überholmanövern fuhr er im Rennverlauf an die Spitze, die er bis zum Ende verteidigte. Zweiter wurde Richard Verschoor vor Ota Kakunoshin, der das Podium auf Rang drei komplettierte.

Auch die Deutschen Piloten Max Hesse und Mike Beckhusen konnten mit ihren Plätzen zufrieden sein. Schon im Prefinal pflügte Hesse, nach einem zweiten Platz im Hoffnungslauf, durch das Feld und machte zehn Positionen gut. Damit sicherte er sich Rang zehn. Im Finale holte er sich weitere vier Positionen und beendete dieses auf einem starken sechsten Platz. Mike Beckhusen belegte im Prefinale Platz 21. Im Finale fuhr er 10 Plätze nach vorne und verfehlte die Top-10 um nur eine Position.

Am 27. Juli geht es bereits in die dritte Runde der KZ- und KZ2-Europameisterschaft, die im schwedischen Kristianstad stattfindet. Erst am 12. Oktober bestreitet die Academy Trophy in Sarno (IT) ihr drittes Rennwochenende.
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