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STT
18.04.2011

Kuismanen mit eindrucksvollem Doppelsieg

Pertti Kuismanen wurde beim ersten STT Rennen 2011 seiner Favoritenrolle gerecht. Der Finne siegte auf dem Hockenheimring in seiner Chrysler Viper vor einem stark aufgelegten René Snel (Porsche 996 GT2). Die Überraschung des Rennens bot aber gleich beim Start Sven Fisch. Der rote V8STAR schoss von der vierten Startposition in Führung. Am Ende verpasste der STT Meister von 2001 den dritten Rang knapp, den sich Christer Gislerud (Stealth B6) schnappte.

Die STT lieferte ein tolles Rennen bei ihrem Auftakt in die Rennsaison 2011. Vor gut besetzten Zuschauerrängen des Hockenheimrings boten alle Piloten richtig spannenden Motorsport. Pertti Kuismanen hatte mehr zu kämpfen, als es das Qualiergebnis vermuten ließ. So musste der letztjährige GT1-WM Pilot die Führung mühsam zurückerobern. „Es war ein tolles Comeback in der STT an diesem Wochenende, aber das Rennen war ein hartes Stück Arbeit“, meinte ein sichtlich zufriedener Pertti Kuismanen.

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Während Sven Fisch den Start gewonnen hatte, lag Christopher Gerhard im Porsche 997 GT3 in der ersten Runde vorne. Der Porschepilot spielte sein ganzes fahrerisches Können aus, doch gegen die PS-Gewalt der weit über 700 PS starken Viper GTS-R war kein Kraut gewachsen. Am Ende reichte es zwar zum überlegenen Klassensieg, doch mehr als der sechste Gesamtrang war gegen die leistungsstärkere Konkurrenz nicht drin. Damit befand sich der STT Meister von 2009 im Viper-Sandwich. Kurz vor Schluss schlüpfte noch Daniel Schrey vorbei und hinter Gerhard wurde Rüdiger Klos als Siebter gewertet. Nach Problemen im Quali war Klos bei seiner STT Rückkehr mit dem Rennen richtig zufrieden.

Joachim Duscher (Audi 80 Turbo) entschied die Klasse 4 vor Pierre Bonhôte im Mitsubishi Evo 7 für sich. Dabei lieferte sich der Audipilot ein klassenübergreifendes Duell mit Ralf Karst. Der hatte über den Winter seinen Porsche 997 GT2 kräftig überarbeitet und präsentierte ein tolles Renngerät in Hockenheim. Noch steckt zu viel Serie im Auto, doch demnächst wird der GT2 um eine Kilo erleichtert, so dass mit Ralf Karst weiter zu rechnen sein wird.

Motorsport der Spitzenklasse boten die 2-Liter Asse. Gleich beim Start erwischte es den Opel Vectra von René Aeberhardt, so dass der Weg für Peter Rikli frei war. Der Rennprofi fuhr seinen Honda Civic souverän zum Klassensieg. Dahinter wurde um die zweite Position fulminant gefightet. Jörg Schori (Honda Accord), Jörg Bernhard (Honda S2000), Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) und Michel Zemp (Mercedes C200) zeigten, dass man mit 2- Liter Autos in der STT viel Spaß haben kann. Nach vielen Führungswechseln hatte Joachim Bunkus in einem Fotofinish die Nase ganz knapp vorne. Jörg Bernhard musste sich um 0,181 Sekunden geschlagen geben.

Nach einem packenden Duell gelang Pertti Kuismanen am Sonntag der zweite Saisonsieg in der STT. René Snel lieferte der Chrysler Viper einen heißen Fight und setzte den Finnen ständig unter Druck. Als Snel ganz dicht dran war, riskierte der Niederländer ein wenig zu viel und drehte sich Ausfahrt Sachskurve, womit Kuismanen außer Reichweite war. „Ich wollte da einfach zu viel und bin zu früh auf das Gas . Der Dreher machte dann jede Chance zunichte“, erklärte der schnelle Holländer. Eine starke Leistung lieferte der junge Norweger Christer Gislerud ab. Ohne Trainingszeit jagte der 22jährige durch das ganze Feld und landete abermals auf dem Treppchen. „Das war hier erst mein zweites Rennen mit diesem Auto. Ich denke in Zukunft kann ich noch schneller sein“, erklärte der junge Norweger überglücklich. Sven Fisch landete wieder auf Gesamtrang vier.

Die Wertung der Klasse 2, mit dem momentanen Sieger Reiner Lutz(Porsche Cayman), ist wegen eines Berufungsverfahrens unter Vorbehalt. Gerhard Füller sicherte sich nach dem Ausfall von Joachim Duscher den Sieg in der Klasse 4. Am Vortag hatte der BMW M3 noch Pech gehabt und war gleich in Runde eins ausgefallen. Die 2-Liter Klasse holte sich zum zweiten Mal Peter Rikli.

Vor seiner Bewährungsprobe stand auch das Rookieteam der STT mit Marzena Kwapisz und Dominic Drabiniok, die in Hockenheim ihr erstes Rennen mit Bravour bestritten. Beim nächsten Rennen auf dem Salzburgring vom 29.-30.April wird mit Niklas Bauckhage auch der dritte Rookie ins Renngeschehen eingreifen.
Text: Patrick Holzer STT H&R Cup Presse
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